Versehentlich chinesische Botschaft bombardiert Wegen Kosovo: CIA-Mitarbeiter entlassen

Washington (AP). Fast ein Jahr nach der folgenschweren Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad während des Kosovo-Kriegs der Nato hat der US-Geheimdienst CIA einen Mitarbeiter wegen dieses Vorfalls entlassen. Wie ein CIA-Vertreter am Samstag bestätigte, wurde sechs weitere auch ranghohe Mitarbeiter verwarnt. Ein Geheimdienstler, der sich schon früh besorgt über die Zielauswahl geäußert habe, sei von CIA-Direktor George Tenet ausdrücklich gelobt worden. CIA-Sprecher Bill Harlow erklärte nur, es seien personelle Konsequenzen gezogen worden. Nähere Angaben lehnte er unter Hinweis auf Sicherheitsgründe ab.

Harlow sagte, die Verantwortung für dieses "tragische Unglück" liege bei vielen Personen, die nicht sicher gestellt hätten, dass auch alle Ziele richtig identifiziert worden seien, bevor sie dem US-Militär übergeben wurden. Das Unglück könne zwar nicht ungeschehen gemacht werden, der CIA habe aber seine Konsequenzen gezogen. Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen waren seit diesem Zwischenfall zeitweise sehr gespant. China setzte die Militärkontakte aus, Gespräche über Menschenrechte, Abrüstung und Sicherheitsfragen wurden abgebrochen. Bei der Bombardierung der chinesischen Botschaft am 7. Mai 1999 waren drei Menschen getötet und 20 verletzt worden. Nach US-Angaben hätte eigentlich eine jugoslawische Behörde getroffen werden sollen.

(RPO Archiv)
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