Rentendebatte Wer länger lebt, kann auch länger arbeiten

Düsseldorf · Jüngere Generationen drohen in der Rentendebatte überhört zu werden - nicht nur, weil sie sich in den vergangenen Jahren unverständlicherweise viel zu wenig zu Wort gemeldet haben. Sie sind aus dem Fokus der Politik geraten. Die Bundesrepublik ist schon zu einer Rentnerdemokratie mutiert. Kein Wunder, denn die Rentner und Pensionäre stellen bereits die größte Wählergruppe.

Das ist gefährlich, denn das, was im Umlageverfahren der Rentenversicherung von Jung auf Alt umverteilt wird, wird im Volumen drastisch steigen müssen. Deshalb ist es so eminent wichtig, dass die Rentenversicherung bei den Jüngeren nicht Akzeptanz verliert. Dass es unfair und inakzeptabel ist, Jüngere deutlich mehr als frühere Generationen zu belasten, während zugleich die Höhe ihrer Rentenansprüche im Vergleich sinkt, muss laut gesagt werden.

Die Rentenbezugsdauer nimmt mit der steigenden Lebenserwartung auch ständig zu. Sie hat sich seit 1960 bereits auf durchschnittlich über 19 Jahre verdoppelt. Deshalb ist es richtig, das Renteneintrittsalter ab 2030 weiter nach oben anzupassen. Spätestens in der nächsten Wahlperiode sollte eine neue Rentenkommission das Verhältnis zwischen Rentenhöhe, Beitragssatz und Rentenalter neu austarieren.

(mar)
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