Wertschätzung schützt vor Alkoholmissbrauch

Die Drogendebatte in Deutschland ist von etlichen Bigotterien geprägt. Auf der einen Seite verdient der Staat jährlich zwei Milliarden Euro am Verkauf harter Alkoholika. Die Branntweinsteuer soll den Konsum dämpfen. Beim Wein verzichtet er aber auf eine solche Steuer, um den deutschen Winzern nicht zu schaden. Derselbe Staat verbietet gegen den Rat von Kriminologen und entgegen den überwiegend positiven Erfahrungen in den benachbarten Niederlanden den Gebrauch von Cannabis. Die Grünen, in vielen Bundesländern staatstragend, wollen zwar das Rauchen von Joints legalisieren. In NRW haben dieselben Grünen aber ein Nichtraucherschutzgesetz erzwungen, das faktisch zum totalen Rauchverbot im öffentlichen Raum geführt hat.

Dass ausgerechnet Senioren besonders suchtgefährdet sind, hat eine traurige Ursache: Vielen Alten fehlt der Lebenssinn. Unsere Gesellschaft hat ihren Beitrag im Laufe der Jahre immer mehr entwertet. Mangelnde Wertschätzung als Suchtgrund - diese Erkenntnis kann man auch umdrehen. Vielleicht wäre eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung im Kampf gegen Alkohol und Drogen ja viel wirksamer als Strafsteuern und Verbote. Nicht nur bei Senioren.

(tor)
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