Damaskus Wieder Berichte über Einsatz von Giftgas in Syrien

Damaskus · Bei den Kämpfen in Syrien soll es erneut zu einem Chemiewaffen-Einsatz mit Dutzenden Toten gekommen sein. Die Hilfsorganisationen Syrian American Medical Society (SAMS) und Weißhelme sprachen gestern in einer gemeinsamen Erklärung von 49 Todesopfern nach einem Giftgasangriff auf die von Rebellen gehaltene Stadt Duma in der seit Monaten umkämpften Region Ost-Ghuta. Das syrische Ärzte-Netzwerk UOSSM ging von mindestens 150 Toten aus. Über den Vorfall berät heute der Weltsicherheitsrat in einer Sondersitzung.

Laut SAMS traf eine Bombe mit Chlorgas ein Krankenhaus in Duma. Ein zweiter Angriff mit verschiedenen Chemikalien habe ein Gebäude in der Nähe getroffen, von wo aus sich das Gas verbreitete. Ganze Familien seien in ihren Häusern erstickt. Bilder zeigten regungslose Kinder mit Schaum vor dem Mund.

Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland wiesen die Vorwürfe zurück. Die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Giftgaseinsatz nicht. Die USA erklärten, sollten die grauenerregenden Berichte zutreffen, müsse die internationale Gemeinschaft umgehend reagieren.

Nach offiziellen syrischen Angaben haben sich Regierung und Rebellen inzwischen darauf geeinigt, dass die Kämpfer die letzte von ihnen kontrollierte Stadt Duma verlassen.

(RP)
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