Berlin Schäuble vergleicht Putins Politik mit Hitlers Methoden
Berlin · In knapp zwei Monaten ist Europawahl – deshalb haben führende Bundespolitiker gestern die Nähe zu Schülern in Berlin gesucht. Interesse wecken für die Europawahl, hieß die Mission; ein Projekttag der EU war der äußere Anlass. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lachte an einer Oberschule in Wilmersdorf in die Handy-Kameras der Schüler. Ihr Stellvertreter, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), besuchte eine Grundschule in Kreuzberg – er hat früher selbst als Lehrer gearbeitet.
In knapp zwei Monaten ist Europawahl — deshalb haben führende Bundespolitiker gestern die Nähe zu Schülern in Berlin gesucht. Interesse wecken für die Europawahl, hieß die Mission; ein Projekttag der EU war der äußere Anlass. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lachte an einer Oberschule in Wilmersdorf in die Handy-Kameras der Schüler. Ihr Stellvertreter, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), besuchte eine Grundschule in Kreuzberg — er hat früher selbst als Lehrer gearbeitet.
Den brisantesten Auftritt aber hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU): Er zog vor Schülern in seinem Ministerium Parallelen zwischen Russlands Vorgehen auf der Krim und der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch Nazi-Deutschland. "Das kennen wir alles aus der Geschichte. Solche Methoden hat schon der Hitler im Sudetenland übernommen — und vieles andere mehr", sagte Schäuble. Wenn die Regierung in Kiew die Polizei nicht mehr bezahlen könne, "dann nehmen natürlich irgendwelche bewaffnete Banden die Macht in die Hand", warnte er. "Dann sagen die Russen, das geht gar nicht, jetzt haben wir irgendwelche Faschisten an der Regierung. Die bedrohen unsere russische Bevölkerung." Diese Lage könne Russland zum Anlass nehmen, um einzumarschieren.
Später erklärte ein Sprecher des Finanzministeriums: "Sollte der Eindruck entstanden sein, der Minister hätte den russischen Präsidenten mit Hitler verglichen, so wäre dies falsch." Auch Merkel distanzierte sich von einem Vergleich.
