Berlin Schäuble: Wenig Spielraum bei Schuldenerleichterung für Athen

Berlin · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) steht dem vom Internationalen Währungsfonds (IWF) verlangten Schuldenerlass für Griechenland skeptisch gegenüber. "Allenfalls bei den Laufzeiten der Kredite oder der Höhe der Zinsen gäbe es noch einen beschränkten Spielraum für Verbesserungen", sagte sein Finanz-Staatssekretär Jens Spahn (CDU). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will den IWF bei der Griechenland-Rettung an Bord halten. Ob dies ohne deutlichere Schuldenerleichterung möglich sein wird, ist fraglich. Der IWF will darüber im Oktober entscheiden.

Das A und O der Griechen-Krise
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Foto: afp, lg/JH

Die Unsicherheit über die IWF-Beteiligung am dritten Hilfspaket für Athen erhöht für Merkel die Gefahr, dass bei der Bundestagsabstimmung über das Paket morgen mehr als die bisherigen 60 Parlamentarier der Union mit Nein stimmen werden. Das wäre ein klares Warnzeichen für Merkel.

Die Verlängerung der Kreditlaufzeiten oder Zinssenkungen würden den IWF-Vorstellungen nicht entsprechen. Der Fonds hatte stattdessen einen Schuldenschnitt oder die Aussetzung der Kredittilgung um 40 Jahre gefordert. Auch der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sprach sich für einen Schuldenerlass aus. "Wenn Sie als Investor überlegen, in Griechenland zu investieren, werden Sie das nicht tun, wenn Sie den riesigen Schuldenberg sehen", sagte Fratzscher.

(mar)
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