Fortuna Ajax jagt Fortunas Beister

Maximilian Beister kann zurzeit machen, was er will - es gelingt einfach alles. Mit seinem Klub Fortuna Düsseldorf mischt der 21-jährige Angreifer die 2. Fußball-Bundesliga auf, und er selbst spielt als Torschütze und Vorbereiter eine gewichtige Rolle dabei. Nach dem 2:0 gegen Hansa Rostock stehen für Beister fünf Treffer und neun Torvorlagen zu Buche. Damit ist der gebürtige Göttinger der Topscorer des deutschen Unterhauses.

 Beister gehört dem Erstligisten Hamburger SV. Am Ende der Saison läuft der auf zwei Jahre datierte Leihvertrag aus.

Beister gehört dem Erstligisten Hamburger SV. Am Ende der Saison läuft der auf zwei Jahre datierte Leihvertrag aus.

Foto: rpo, Falk Janning

Für Fortuna hat das bei aller Freude den Haken, dass ein weiteres Verweilen des U21-Nationalspielers in Düsseldorf immer unwahrscheinlicher wird. Zum einen "gehört" Beister dem Erstligisten Hamburger SV, und am Ende der Saison läuft der auf zwei Jahre datierte Leihvertrag aus. Zum anderen hat nun auch namhafte internationale Konkurrenz ein Auge auf den Blondschopf geworfen.

Gegen Rostock saß ein Duo auf der Tribüne, das sich keine Mühe gab, sein Interesse an Beister zu kaschieren. Ton Pronk, Chefscout des niederländischen Topklubs Ajax Amsterdam, hatte Beister schon etwas länger auf dem Zettel - und am Freitag hatte er den Technischen Direktor der Amsterdamer, Danny Blind, im Schlepptau. Die Zeitung "De Telegraaf" berichtete ausführlich, und das holländische Internet-Portal "V-Bal.nl" nahm es zum Anlass für eine blumige Schlagzeile: "Ajax beobachtet den deutschen Arjen Robben".

Einmal ganz davon abgesehen, dass Blind und Pronk die Gelegenheit nutzten, neben Beister gleich noch das Rostocker Talent Timo Perthel zu sichten: Das traditionelle Ajax-System mit seinen beiden echten Flügelstürmern wäre für Maximilian Beister wie gemalt. Selbst wenn Fortuna in die Erste Liga aufsteigt, wird es gegen solche Konkurrenz überaus schwer.

"Ich werde mitentscheiden, wo ich in der nächsten Saison spiele", sagt der Angreifer selbst dazu. Ehe es soweit ist, werden sich bei anhaltend guter Form Beisters jedoch noch weitere Interessenten einfinden. Der FC Fulham zum Beispiel, dessen niederländischer Trainer Martin Jol (früher HSV) den Düsseldorfer bereits beobachten ließ. Aber auch deutsche Erstligisten werden merken, dass da ein Rohdiamant auf den Feinschliff wartet.

Wenn Fortuna überhaupt eine Chance hat, dann liegt sie in der Person Norbert Meier. Beister weiß, wie viel er dem Trainer zu verdanken hat, der ihn behutsam aufbaute. Und Meier versteht es heute noch, Beister am Boden zu halten - wenn dieser wie gegen Rostock eigensinnig eine Chance vergibt. Während der TV-Sender "Sport 1" aus diesem Schnitzer noch eine x-fach wiederholte Glanztat à la Messi inszeniert, weist Meier seinen Schützling unaufgeregt darauf hin, was er hätte besser machen können. Beister weiß das zu schätzen.

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