Fortuna Spender für Fortuna-Fan gefunden

Philipp Küpperbusch (27) ist an Leukämie erkrankt. Freunde und Familie organisierten gemeinsam mit der Uniklinik Düsseldorf zwei Typisierungsaktionen. Jetzt gibt es Hoffnung. Mitte November soll Philipp eine Transplantation bekommen. Vorher will er noch mal zur Fortuna.

 Sie sind erleichtert, dass sich so schnell ein Blutstammzellen-Spender gefunden hat: Angelika und Peter Küpperbusch, die Eltern des an Leukämie erkrankten Philipp.

Sie sind erleichtert, dass sich so schnell ein Blutstammzellen-Spender gefunden hat: Angelika und Peter Küpperbusch, die Eltern des an Leukämie erkrankten Philipp.

Foto: Klaus Dieker

Die gute Nachricht kam in der vergangenen Woche: Es gibt Hoffnung für den an Leukämie erkrankten Fortuna-Fan Philipp Küpperbusch aus Moers. Der Leiter des Transplantationszentrums an der Uniklinik Essen, Dietrich Beelen, informierte die Familie, dass es einen Spender für den 27-Jährigen gibt.

"Ich habe geweint vor Glück", sagt Philipps Mutter Angelika Küpperbusch. "Das erste Gefühl war eine immense Erleichterung." Philipp selbst geht auch mit der neuen Situation eher sachlich um: "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass so schnell jemand gefunden wurde", sagt er. "Aber ich weiß auch, dass mich eine schwierige Prozedur erwartet."

Mitte November soll die Transplantation stattfinden. Dann liegen fast fünf Monate hinter den Küpperbuschs, in denen sie, daraus macht Mutter Angelika keinen Hehl, "teilweise durch die Hölle gegangen sind". Als Philipp im Sommer die Diagnose "Leukämie" gestellt bekam, veränderte sich das Leben der Familie von einer auf die andere Minute. Schnell war allen klar: Wenn wir Philipp helfen wollen, müssen wir seine Geschichte erzählen. "Sein Schicksal ausstellen", wie seine Mutter es nennt. Familie und Freunde machten mobil, daheim in Moers und auch in Düsseldorf. Allen voran der Fortuna-Fan-Club "Ultras".

Gemeinsam mit der Knochenmarkspenderzentrale der Uniklinik Düsseldorf organisierte der Club eine Typisierungsaktion, um einen Spender zu finden. Zwei Aktionen in Moers und Düsseldorf brachten 2500 Menschen dazu, sich für Philipp Blut abnehmen und typisieren zu lassen.

Der jetzige Spender entstammt zwar einer anderen Datei, denn überall in Deutschland und auf der Welt werden die Daten von Spendern inzwischen erfasst, doch für die Küpperbuschs spielt das letztlich keine Rolle. "Wichtiger war doch, dass so viele, auch junge Leute gekommen sind und ihnen Philipps Schicksal nicht egal war. Vielleicht kann mit ihrer Hilfe jetzt ein anderer Mensch gerettet werden", hofft die Mutter. Sie will die Aufklärungsarbeit in Sachen Transplantation bei Leukämie auf jeden Fall fortsetzen. "Die Medizin hat sich ja sehr weit entwickelt. Inzwischen ist es ja eher eine Bluttransfusion, eine Art Dialyse", erklärt sie.

Zunächst gilt es nun aber, alle Kräfte zu bündeln und Philipp zur Seite zu stehen. Er hat drei Chemotherapien hinter sich, eine weitere sowie eine Bestrahlung sollen noch vorbereitend vor dem Eingriff erfolgen. Seinen Spender kennt er nicht, weiß nur, dass die Person aus Deutschland kommt und neun von zehn Gen-Merkmalen mit seinen übereinstimmen.

Erst nach zwei Jahren kann mit dem Einverständnis beider Beteiligten, ein Kontakt hergestellt werden. Für Philipp wird auch die Zeit nach der Transplantation nicht leicht. Sein Immunsystem wird auf Null heruntergefahren, er kommt vier bis sechs Wochen in absolute Isolation, um jegliche Ansteckungsgefahr zu verhindern. Vor dem Eingriff will er, wenn die Kraft reicht, deshalb unbedingt noch mal zur Fortuna.

(RP)
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