Düsseldorf 120 Millionen Euro für Alter und Pflege

Düsseldorf · Die Stadt rechnet mit weiter steigenden Sozialausgaben für Menschen im Rentenalter. "Eine entscheidende Rolle spielt die Arbeitswelt. Die Zahl derer, die ein Leben lang durchgängig bei einem oder zwei Arbeitgebern beschäftigt waren, sinkt.

Dafür gibt es immer mehr unterbrochene Erwerbsbiografien, was in der Folge zu einem niedrigeren Rentenniveau führt", sagt Sozialdezernent Burkhard Hintzsche, Auch der Niedriglohnsektor mit den Phänomenen Leiharbeit, Aufstocker und Mini-Jobber spiele dabei eine Rolle. In diesem Jahr schätzt die Verwaltung die Ausgaben für die Grundsicherung im Alter sowie bei Erwerbsminderung (beide Gruppen werden in einer Position erfasst) auf knapp 62 Millionen Euro (2007: 43,5 Millionen Euro).

"9700 Männer und Frauen erhalten die Grundsicherung, 2007 waren es erst 7500", sagt Sozialamtsleiter Roland Buschhausen. Der Anstieg der Grundsicherung fällt deutlich aus. "Allerdings übernimmt der Bund ab sofort einen Teil dieser Ausgaben, 2012 werden das 45 Prozent sein", sagt Buschhausen. Eine Entlastung.

Aus Sicht der Sozialexperten allerdings eine notwendige. Denn auch jenseits der Grundsicherung kostet die alternde Gesellschaft Geld. Allein die Hilfe zur Pflege wird den Sozialetat 2012 mit 58 Millionen Euro belasten. Dennoch warnt Hintzsche davor, die steigende Zahl der Bezieher von Grundsicherung als Beleg für eine wachsende Altersarmut zu nehmen. Ein steigendes Mietniveau erhöhe beispielsweise die Zahl derer, die Grundsicherung beantragen können.

"Doch gerade die dann greifende Sicherung verhindert ja, das die Betroffenen immer weniger Geld zum Leben haben." Darüber, wie sich der Anstieg der altersbedingten Ausgaben bis 2025 in Euro und Cent entwickelt, liegen bei der Stadt keine Prognosen vor.

(jj)
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