Wassersport 1200 Sportler tauchen im Elbsee

Düsseldorf · Zwölf Vereine sind Mitglied im Düsseldorfer Tauchverband. Dieser regelt nicht nur die Zugänge zum einzigen Tauchsee in der Stadt, sondern unterhält auch eine Abteilung für Wissenschaft. Nach neuen Plänen, die Sport und Umweltschutz gleichermaßen berücksichtigen, gilt: Die Taucher bleiben.

 Der Elbsee, gelegen zwischen Düsseldorf und Hilden, bietet Wassersportlern aller Art die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen.

Der Elbsee, gelegen zwischen Düsseldorf und Hilden, bietet Wassersportlern aller Art die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen.

Foto: centertv

Der Elbsee, gelegen zwischen Düsseldorf und Hilden, bietet Wassersportlern aller Art die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen. Gleichgültig ob Surfen, Segeln oder Kanu fahren. Außerdem dürfen etwa 1200 Taucher über den Düsseldorfer Tauchverband (DTV) in das Standgewässer.

In der Landeshauptstadt ist der Elbsee der einzige See, in dem offiziell getaucht werden darf. Die Zugangsregelung für die 365 Tauchtage im Jahr regelt der DTV, der im Jahr 2003 aus der Fachschaft Tauchen hervor ging. "Zwölf Tauchvereine sind Mitglied in unserem Verband und haben damit freien Zugang zum Sportgebiet Elbsee", erklärt der erste Vorsitzende Andreas Bähr. "Jeder, der in einem dieser Vereine Mitglied ist, kann sich über den Verband einen Schlüssel für die Kabinen hier am See anfertigen lassen, sich dort umziehen und nach Lust und Laune tauchen."

In dem Standgewässer leben neben vielen Kleinfischen auch Barsche, Hechte, Karpfen und Aale. "Wir haben zwei große Hechte im See, die sind sicher mehr als 1,20 Meter lang", sagt Ralf Keppler, zweiter Vorsitzender des Verbands. "Wenn man schon so lange wie ich im Elbsee taucht, nämlich seit 1987, ist man den beiden schon des öfteren unter Wasser begegnet."

Um auch Kinder über das Leben und Tauchen im und auf dem See zu informieren, bietet der DTV in Abständen Kinderseminare an und bringt die Kleinen so spielerisch mit einem Gewässer und dessen Umwelt in Berührung. "Bei diesen Angeboten ist die Nachfrage immer groß", sagt Bähr. "Bei vielen Sporttauchern hat auch der Nachwuchs Interesse am Sport der Eltern und macht erste Schritte in Richtung Tauchen."

Neben den Zugangsregelungen und Seminarangeboten zum Thema Süßwassertauchen oder Gewässeruntersuchung, gibt es beim DTV seit dem Jahr 2008 auch eine Sachabteilung für Umwelt und Wissenschaft. Diese kümmert sich um die Überprüfung des Sees und dokumentiert die vorhandene Artenvielfalt. "Die Abteilung prüft regelmäßig die Wasserqualität, um zu garantieren, dass das Wasser für unseren Sport geeignet ist," sagt Bähr. "Außerdem wird festgestellt und analysiert, welche Lebewesen es in und auf dem Gewässer gibt. Bei Badeseen übernimmt das die Stadt, aber das ist beim Elbsee nicht der Fall."

Aktuell wurde die Arbeit der Sachabteilung für so wichtig und interessant gehalten, dass der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) die Internetseite der Abteilung für Umwelt und Wissenschaft auf der Internetpräsentation des VDST verlinkt hat. "Nun wird die Dokumentation des Sees sogar bundesweit über das Internet verfolgt", sagt Bähr. "Das zeigt, wie wichtig es ist, auch in diesem Bereich Engagement zu zeigen."

Die Taucher im Elbsee haben neben der Fisch- und Wasservogelvielfalt auch sonst einiges zu entdecken: "Man kann die Sicht natürlich nicht mit der im Meer vergleichen", sagt Keppler. "Aber man hat fünf bis sechs Meter Sichtweite, im Winter vielleicht auch mal sieben. Da gibt es viel zu sehen."

24 Meter ist der See laut Vermessungen der Stadt tief. Sporttaucher dürfen bis zu 40 Meter tauchen, in tieferen Bereichen besteht kein Versicherungsschutz mehr. "Man mag als Außenstehender vielleicht denken, dass es langweilig ist, immer im selben Gewässer zu tauchen, weil es da nichts Neues zu sehen gibt", sagt Bähr. "Aber so ein heimischer Baggersee hat mehr zu bieten als manch einer vermutet."

(ken)
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