Düsseldorf-Arcaden 120.000 Euro Strafe für Center-Firma

Düsseldorf · Der Projektentwickler der Düsseldorf Arcaden, Mfi, hat es versäumt, die vertraglich zugesicherten 160 Wohnungen neben dem Einkaufscenter an der Bachstraße zu bauen. Es sind bis heute nur 18 geworden. Die Stadt ist sauer und fordert vom Essener Unternehmen nun die Strafsumme.

Es war die Bedingung der Stadt: Die Projektentwicklungsfirma Mfi aus Essen darf das Einkaufscenter Düsseldorf Arcaden nur bauen, wenn sie außerdem für ein Bürgerbüro, ein Schwimmbad und 160 Wohnungen sorgt. Das Shopping-Center, das Bürgerbüro und das Schwimmbad stehen. Die 160 vertraglich zugesicherten Wohnungen an der Bachstraße sind jedoch nie verwirklicht worden. Nur 18 Wohnungen sind gebaut worden. Aus diesem Grund wird die Stadt der Mfi nun die vertraglich festgelegte Strafe in Rechnung stellen. Das bestätigte gestern Planungsdezernent Gregor Bonin. Nach RP-Informationen handelt es sich dabei um 120 000 Euro.

Diese Summe hatte die Stadt 2004 in den Vertragsunterlagen festgelegt, damit die Mfi als Projektentwickler der damals geplanten Düsseldorf Arcaden auch die "Nebenbedingungen" wie Bürgerbüro, Schwimmbad und Wohnungen erfüllt. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gibt zu, schon damals skeptisch gegenüber dem Essener Unternehmen gewesen zu sein. Fakt ist: Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums im September 2008 begann der erste Bauabschnitt für Wohnungen.

18 Wohnungen waren im April 2010 fertig. Schon damals schwelte jedoch der Streit zwischen Stadt und Mfi, die unterschiedliche Auffassungen darüber hatten, wie viele Wohnungen denn nun letztlich dort gebaut werden müssen. 2010 sprach die Mfi von nur 80 Wohnungen an der Bachstraße. Der Grund: Es gebe Nachfrage nach großen und komfortablen Wohnungen in Düsseldorf — deshalb würden deutlich weniger Wohnungen entstehen.

Doch selbst die stehen noch immer nicht an der Bachstraße neben den Düsseldorf Arcaden. Nachdem die Frist bis Mitte 2011 lief, hatte die Stadt noch mal sechs Monate Verlängerung zugestanden. Doch es geschah nichts. Mfi will sich zu der angedrohten 120 000-Euro-Strafe nicht äußern. Das Unternehmen machte gestern gegenüber der Rheinischen Post aber deutlich, "dass wir unserer Verpflichtung für die Wohnungen nachkommen", sagt Mfi-Sprecher Thorsten Müller.

Den Bau der Wohnungen wird jetzt ohnehin eine andere Firma bewerkstelligen. Die Bouwfonds Projektentwicklung hat das Grundstück gekauft und hat bereits einen Bauantrag bei der Stadt eingereicht, sagte gestern Thomas Trendelkamp von Bouwfonds. Im Sommer will man mit erteilter Baugenehmigung dann beginnen zu bauen. Bis spätestens 2014 sollen dann 144 Wohnungen fertig sein. 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen sollen es sein, über Größen und Preise habe man sich noch keine Gedanken gemacht, sagt Trendelkamp. 50 Prozent sollen Eigentums-, die andere Hälfte Mietwohnungen werden.

Für Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ändert das an der Lage kaum etwas. Die Mfi müsse die 120 000 Euro zahlen. Die Strafe müsse auch nicht Bouwfonds zahlen, auch wenn sie nun das Grundstück bebauen wird. Die Mfi ist in der Verpflichtung. Da werde die Stadt hart bleiben und auch kein Stück nachgeben, sagt Strack-Zimmermann.

(RP/jco)
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