Düsseldorf 46 Millionen Euro für Neubau an der Uni

Düsseldorf · Mit den Landesmitteln soll ein marodes und mit Schadstoffen belastetes Gebäude kernsaniert, wenn nötig auch abgerissen und neu gebaut werden. Damit werden nun mehr als 200 Millionen in die Renovierung der Uni investiert.

 Die Heinrich-Heine-Universität — hier das bekannte Heine-Denkmal — hat einen Sanierungsbedarf von rund 850 Millionen Euro. Etwa 200 Millionen Euro werden nun Schritt für Schritt in die Arbeiten investiert.

Die Heinrich-Heine-Universität — hier das bekannte Heine-Denkmal — hat einen Sanierungsbedarf von rund 850 Millionen Euro. Etwa 200 Millionen Euro werden nun Schritt für Schritt in die Arbeiten investiert.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Auf dem Campus der Düsseldorfer Universität laufen die Arbeiten zur Modernisierung der Hochschulgebäude, die zum größten Teil aus den 1960er Jahren stammen und damit sanierungsbedürftig sind, bereits an mehreren Stellen. Nun ist der Startschuss für ein weiteres Bauprojekt gefallen: Die Landesregierung stellt 46,4 Millionen Euro für die Sanierung oder, falls notwendig, für den Abriss und den Neubau eines Gebäudes bereit, der von Studenten und Mitarbeitern der Philosophischen Fakultät genutzt wird.

Düsseldorf: 46 Millionen Euro für Neubau an der Uni
Foto: BLB

"Mit der Sanierung und Modernisierung bringen wir ein zentrales Gebäude der größten Fakultät der Universität Düsseldorf auf den neuesten Stand, um beste Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studieren und gute Forschung zu schaffen", sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. "Wir sind der Landesregierung überaus dankbar, dass sie sich so schnell für neue Büro- und Lehrräume für unsere größte Fakultät einsetzt", sagte Uni-Rektor Hans Michael Piper.

Die Arbeiten an dem Gebäude mit der Nummer 23.21 sollen nach Angaben der Universität bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Insgesamt müssen rund 9600 Quadratmeter an Büro- und Lehrräumen kernsaniert oder neu gebaut werden. Derzeit prüft der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und einer technischen Machbarkeitsstudie, ob eine Kernsanierung oder ein Neubau sinnvoller ist. "Wir untersuchen im Moment mit Hochdruck die einzelnen Varianten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit, um die sinnvollste Lösung für die Neuplanung des Gebäudes zu ermitteln", sagte Hans-Gerd Böhme, Leiter des BLB NRW.

Das Gebäude, das nahe dem neuen Heinrich-Heine-Denkmal liegt, gilt als äußerst sanierungsbedürftig. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Gebäude abgerissen und neu gebaut wird, ist daher groß: Denn in dem Gebäude waren Polychloride Biphenyle (PCB) festgestellt worden. PCB wurden in den 60er Jahren in vielen Gebäuden verbaut, etwa in Deckenplatten oder Fugenmassen, gelten inzwischen aber als schädlich: So sollen sie Hautveränderungen und Pigmentstörungen hervorrufen und stehen im Verdacht, in hoher Menge sogar krebserregend zu sein. Auch an anderen Hochschulen, etwa an der Ruhr-Universität Bochum, waren sie in großen Mengen festgestellt worden.

In einem Mammutprojekt kümmert man sich auf dem Campus zurzeit um die Sanierung mehrerer maroder Bauten. So laufen zum Beispiel auch im Gebäude 23.22, das direkt neben dem Gebäude 23.21 liegt und als wichtigster Veranstaltungsort der Universität gilt, Modernisierungsarbeiten. Für zehn Millionen Euro werden unter anderem die vier Hörsäle neu gestaltet und mit neuer Technik ausgestattet. Bis zum Ansturm der doppelten Abiturjahrgänge im Herbst dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Mit den jüngst zugesagten Landesmitteln erreichen die Investitionsmittel für die Sanierungsarbeiten an der Düsseldorfer Hochschule ein Rekordhoch: Rund 200 Millionen Euro werden in die Modernisierung der Hochschule, die zurzeit rund 22 000 Studenten hat, investiert. Allein über das Hochschulmodernisierungsprogramm erhält die Heine-Universität 110 Millionen Euro, um die drängenden Probleme auf dem Campus zu lösen.

Der Sanierungsbedarf an der gesamten Hochschule, die im Jahr 1965 gegründet worden war, liegt bei rund 850 Millionen Euro, sagte Uni-Kanzler Ulf Pallme König. "Auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität wird auch in den nächsten 20 Jahren gebaut, Schritt für Schritt modernisiert und saniert", so Pallme König.

(RP/ila/anch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort