Eröffnung der ersten Deutschland-Filiale Abercrombie&Fitch: Kurze Schlange, wenig Spektakel

Düsseldorf · Verkehrschaos auf der Kö, Gedrängel unter den Wartenden - viele hatten befürchtet, dass die Eröffnung der ersten Deutschlandfiliale von Abercrombie&Fitch auf der Kö chaotisch werden könnte. Doch der große Kunden-Ansturm blieb aus.

Gespannt warten rund 150 Leute und viele Pressevertreter im Novemberwetter in der Schlange. Die Eröffnung fällt dann unspektakulärer aus als erwartet. Drei Models öffnen die Tür und erklären die erste Deutschland-Filiale der amerikanischen Kultmarke für eröffnet. Danach verschwinden sie wieder in dem Geschäft.

Pressesprecher Eric M. Cerny erklärt, diese nüchterne Vorstellung sei so gewollt. Am ersten Tag soll sich alles auf den Verkauf und das Geschäft konzentrieren. Auch im Shop selbst seien keine Show-Einlagen geplant - ganz anders als in der Woche vor der Eröffnung, als 40 halbnackte Männermodels vor dem Geschäft Werbung machten.

Nina und Melanie warten seit acht Uhr in der Schlange vor dem Eingang. Die beiden Amerika-Fans freuen sich, dass Abercrombie&Fitch endlich, nach den europäischen Filialen in London, Paris und Mailand, auch in Deutschland eröffnet. Bisher haben sie online bestellt und dabei schon erlebt, dass der Zoll höher ausfiel als der Preis für die Ware.

Der Standort auf der Kö passt ins Konzept von Abercrombie&Fitch. Das Image ist das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens. Ein sogenannter Greeter, ein Männermodel mit freiem Oberkörper, wird auch zu normalen Geschäftszeiten im Eingang stehen und die Kunden begrüßen.

Den Fans der Modemarke gefällt die Düsseldorfer Filliale. Guido Schmidt findet sie noch pompöser als in anderen Städten, passend zu Düsseldorf. Neukunden wirken dagegen irritiert. Lena empfndet das Geschäft als sehr dunkel und durch die unzähligen Spiegel und das aufdringliche Parfüm ein wenig verwirrend. Das können auch die Models, die im Geschäft verteilt stehen und die Leute wie zu einer Privatparty willkommen heißen, nicht aufwiegen.

Auch Nils und Moritz, die schon am Morgen gespannt in der Schlange gewartet haben, fühlen sich durch die laute Musik ein wenig in ihrem Einkaufsgenuss gestört. Etwas gefunden haben sie trotzdem. Stolz tragen sie ihre Beute, ein T-Shirt, in der typischen Abercrombie&Fitch-Tüte mit einem halbnackten Männermodel darauf, nach Hause. Einige Fans sind ein wenig enttäuscht über die nüchterne Eröffnung, wie Lisett aus Düsseldorf, die gerne die 40 Männermodels getroffen hätte, die diese Woche vor der Filiale standen. Dennoch ist sie von der Filiale begeistert.

In einem Punkt sind sich aber sowohl Fans als auch Neukunden einig: Die Ware von Abercrombie&Fitch Düsseldorf ist in der deutschen Filiale sehr teuer. Bezahlt man in New York umgerechnet 45 Euro für einen Pullover, muss man in Düsseldorf für das gleiche Modell 72 Euro berappen, hat eine Kundin ausgerechnet, die kürzlich in einer US-Filiale eingekauft hat.

Weitere Bilder von der Eröffnung am Donnerstag gibt's hier!

(jco/rl)
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