Gather Weg Abschied vom Musikbunker

Düsseldorf · Zwölf Jahre lang waren Axel Weiland, Roland Feinen und Tom Betz ein Team. Sie waren die Band "Faces". In den 90ern hatten sie im Bunker am Gather Weg eine musikalische Heimat gefunden. Am Samstag mussten sie ihre Proberäume für immer verlassen.

 Tom Betz, Roland Feinen und Axel Weiland waren die Band „Faces“. Nach der Aufgabe der Proberäume im Bunker löst sich die Gruppe auf.

Tom Betz, Roland Feinen und Axel Weiland waren die Band „Faces“. Nach der Aufgabe der Proberäume im Bunker löst sich die Gruppe auf.

Foto: Bretz, Andreas

Die Band löst sich auf. Hintergrund: Die Nutzung der Räumlichkeiten des Bunkers als Proberäume für Musiker und Musikgruppen wurde wegen "baulicher Mängel" untersagt. Dadurch fallen mehr als 80 Proberäume weg. Die Musiker und Bands, die nicht unerhebliche Summen in die Ausstattung ihrer Räume investiert hatten, haben nun keine Möglichkeit mehr zu proben. Weiland, Feinen und Betz sind enttäuscht. Lange hatten sie darauf gehofft, die Stadt Düsseldorf könnte den Bunker kaufen und so die Proberäume erhalten. Zuletzt versuchten diverse Musiker und Unterstützer mit einer Internet-Petition eine Räumung des Bunkers zu verhindern. Vergeblich.

Am Samstag verließen die letzten zehn Musikgruppen das Betongebäude. "Ich bin wütend über die Untätigkeit der Stadt", sagt Betz. Bezahlbare Ausweichmöglichkeiten für Bands gebe es in der Stadt nicht. Auch Axel Weiland ist verärgert. "Der Bunker bot durch seine dicken Wände die Möglichkeit, ohne Belästigung der Nachbarn auch laut zu proben. Jetzt verliert die ohnehin schon schwache Musikszene ihr wichtigstes Domizil", so Weiland. Andere Städte unterstützten ihre Musiker weitaus besser: "Leverkusen hat eine Kulturwerkstatt. Auch in Köln ist für die Szene Vieles besser", meint Weiland. Seit Samstag steht der Bunker leer.

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