Düsseldorf Bahnen fahren bald bis zum ISS Dome

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hat nach mehrjährigen Verhandlungen das letzte Grundstück kaufen können, um die Strecke der Linie 701 vom Rather S-Bahnhof bis zur Veranstaltungshalle zu verlängern.

 Die Linie 701 soll bis zum ISS Dome fahren.

Die Linie 701 soll bis zum ISS Dome fahren.

Foto: Andreas Endermann

Mit dieser Nachricht hätte Sylvia Pantel nicht mehr gerechnet: Die Landeshauptstadt hat nach langen Verhandlungen das letzte noch benötigte Grundstück für die Verlängerung der Straßenbahn-Linie 701 gekauft. Damit können die Gleise vom Rather S-Bahnhof bis zum ISS Dome gebaut und die Veranstaltungshalle besser ans Nahverkehrsnetz angebunden werden. "Ich freue mich sehr, dass diese Neverending-Story nun schon bald einen Abschluss findet", sagte die für Rath zuständige Ratsfrau Pantel.

Der Vertrag wird ab der kommenden Woche in den zuständigen politischen Gremien beraten. Die von Fans der DEG und Konzertbesuchern lange geforderte Verlängerung der 701 war auf unerwartet viele Widerstände gestoßen. Zunächst musste die Stadt sich mit den Pächtern einer Kleingartenanlage in Rath einigen, die einige Parzellen für die Bahnstrecke abtreten musste.

Dann stockten die Verhandlungen mit einem benachbarten Unternehmen, weil sich die Parteien nicht auf einen Preis einigen konnten. Die Stadt hatte beim Land bereits ein Enteignungsverfahren in Gang gebracht, als 2010 die Landesregierung wechselte. Die neue Regierung unterstützte das Verfahren nicht und bat die Parteien stattdessen sich anderweitig zu einigen.

Der Bau des neuen Streckenabschnitts wird voraussichtlich rund ein Jahr dauern. Die Planung für die Verlängerung gibt es bereits, die Trasse in der Mitte der Theodorstraße ist bereits vorbereitet für die neuen Gleise. Bis dahin müssen die Besucher des ISS Dome weiter mit Bussen vom Rather oder Unterrather S-Bahnhof zur Halle fahren. Zuletzt hatte die Debatte um die 701 die Düsseldorfer Politiker im vergangenen Sommer beschäftigt.

Nachdem bekanntgeworden war, dass die Landeshauptstadt mehr als 100 Millionen Euro geringere Einnahmen bei der Gewerbesteuer erwartet, hatte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus den Ausbau der Strecke zur Disposition gestellt. "Ich persönlich kann mir vorstellen, dass dieses Vorhaben weitere ein, zwei Jahre verschoben wird", sagte Neuenhaus damals. Die Kritik, die der Liberale für diese Idee erfuhr, zeigte, welche Priorität das Projekt bei vielen seiner Ratskollegen genießt.

Dies verdeutlichte nun auch Ratsfrau Sylvia Pantel: "Es ist auch wichtig, dass die Mitarbeiter der Unternehmen, die an der Theodorstraße sind oder bald sein werden, möglichst schnell zu ihrem Arbeitsplatz kommen." Auch die Verantwortlichen des Eishockey-Klubs DEG unterstützten die Verlängerung: "Eine schnelle Anbindung ist für uns einer der wichtigsten Punkte überhaupt, denn das ist mehr als eine verkehrstechnische Anbindung. Sie bringt unseren Klub der Stadt wieder näher", sagte DEG-Sprecher Frieder Feldmann.

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