Kriminalität in NRW Bande begeht über 150 Einbrüche

Düsseldorf · Rund 170 Mal soll eine Gruppe von jungen Männern im Großraum Düsseldorf Einbrüche in Einfamilienhäuser verübt haben. Die Polizei glaubt, dass sie in Neuss, Ratingen, Langenfeld, Kaarst, Willich, vor allem aber in Düsseldorf zuschlugen. Ihre Masche: Stehlen, wenn die Bewohner schliefen.

Kriminalität in NRW: Die Fakten 2011
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Kriminalität in NRW: Die Fakten 2011

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Foto: AP, AP

Die Düsseldorfer Kripo hat eine Bande von Einbrechern festnehmen können, denen sie rund 170 Einbrüche in Einfamilienhäuser glaubt nachweisen zu können. Diese Taten wurden zwischen Februar 2011 und heute verübt, betroffen waren Opfer in Ratingen, Langenfeld, Neuss, Kaarst und vor allem Düsseldorf. Den Beuteschaden schätzt man auf rund 60.000 Euro, der Schaden an den aufgebrochenen Türen ist nicht erfasst. Die Ermittlungskommission (EK), die die Einbrecher in einer langen und akribischen Arbeit identifizierte, beobachtete und schließlich festnehmen ließ, trug den Namen EK Eule — weil die Diebe ausschließlich nachts einbrachen.

Im Visier: bescheidene Häuser

Die Masche der Täter war simpel. Sie suchten sich meist eher bescheidene Wohnviertel aus, in denen es keine teuren Villen gab. Denn die sind in der Regel aufwändig gesichert und haben zumindest komplizierte und schwer zu knackende Türschlösser.

Die Einbrecher — zwei Männer im Alter von 23 und 30 Jahren — sowie mindestens zwei weitere Komplizen beobachteten die Häuser und knackten die Türen ausschließlich dann, wenn sie sicher wußten, dass die Bewohner der Häuser daheim waren und mit hoher Wahrscheinlichkeit schliefen. Nach Aussagen der Polizei warteten die Verbrecher bis zu einer Zeit zwischen 2.30 und 3.30 Uhr in der Nacht - bei den meisten Menschen die Tiefschlafphase, in der sie von leisen Geräuschen kaum wach werden. Die Türschlösser wurden mit einfachem Werkzeug - Schraubenzieher, variablem Schraubenschlüssel, einem so genannten Engländer — geöffnet. Das fiel meist leicht, weil es häufig keine wirksamen Sicherungen gab.

War man im Haus, rafften die Diebe die Wertgegenstände zusammen, die offen herumlagen. Sie kalkulierten auf die Gewohnheit vieler Mensche, Handy, Portemonnaie, Brieftasche, Uhren oder auch Schmuck vor dem Zubettgehen in unteren Etagen irgendwo zu deponieren - offen auf Ablagebrettern, Tischen, nicht selten im Flur. Hatten sie ihre Beute, ging es zum nächsten Haus. Nach Darstellung der Kripo suchten die Einbrecher oft ganze Sraßenzüge in einer Nacht heim. Die Polizei intensivierte die Fahndung, als sie am Begehungsmuster der Tat erkannte, dass es sich offenbar immer um die selben Täter handelte. Schließlich ertappte sie einen auf frischer Tat, musste ihn aber wieder laufenlassen, weil es keinen Haftbefehl gab. Als wenig später die Brüche nach diesem Muster wieder zunahmen, suchte man gezielt nach diesem Mann. Er fiel bei einer Routine-Kontrolle auf, wurde observiert, schließlich fand man in Düsseldorf-Eller eine Wohnung, die der Truppe als eine Art Basislager diente.

Dort wurde auch ein Teil der Beute sichergestellt, die die Bande in den letzten Monaten machte. Unter anderem wurden Dutzende von Handys, Kameras und andere Geräte von Wert gestohlen. Teilweise konnte das Diebesgut Eigentümern wieder übergeben werden.

(ho)
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