Düsseldorf Bauantrag für Aldi an der Kö liegt jetzt vor

Düsseldorf · Der Discounter will am südlichen Ende der Prachtmeile in der ehemaligen "Medi-Max"-Niederlassung eine Filiale mit mehr als 1000 Quadratmetern eröffnen. Baubeginn soll in wenigen Wochen sein.

Jetzt ist es amtlich: Aldi geht an die Kö. Und zwar an das südliche Ende der Prachtmeile zwischen Aders- und Luisenstraße. Dort, in dem Gebäude Kö 106, will der Discounter eine Filiale in den Räumen der ehemaligen "Medi-Max"-Niederlassung (früher "Schossau") eröffnen. Der Bauantrag liegt der Bezirksvertretung 3 für die nächste Sitzung am Dienstag vor.

Das Ladenlokal steht seit 2009 leer. Bereits im September hatte ein Sprecher von Aldi-Süd bestätigt, dass man Interesse an dem Objekt in dem 18-geschossigen Hochhaus habe und derzeit verhandele. Mehr wollte der Aldi-Mitarbeiter damals nicht verraten. Baubeginn wird nach Einschätzung von Bezirksvorsteher Walter Schmidt (CDU) Ende März bis Anfang April sein.

Ende Dezember hatte die Discounterkette seine Filiale an der Flingerstraße in der Altstadt geschlossen. Das Ladenlokal dürfte dem Unternehmen, das wie die übrigen Discounter zunehmend nur noch Geschäfte mit 1000 und mehr Quadratmetern eröffnet, zu klein und uneffektiv geworden sein. In dem Ladenlokal hat der Schuh-Discounter Deichmann inzwischen ein Geschäft eröffnet. Deichmann hatte vorher nur wenige Meter nebenan eine Filiale betrieben.

Dem Vernehmen nach ist Aldi aber nach wie vor auf der Suche nach einem Standort auch in der Altstadt. An der südlichen Kö will der Discounter auf mehr als 1000 Quadratmetern das Erdgeschoss des Hochhauses belegen. Dafür sind laut Antrag einige Umbauten erforderlich. Mit dem neuen Standort hat die Supermarkt-Kette vermutlich in erster Linie die benachbarte kaufkräftige Friedrichstraße als potenziellen Käuferkreis im Blick. Dort ist der Kundenstrom laut einer IHK-Studie vom vergangenen Jahr in Richtung Innenstadt besonders groß.

Wenn nach 2015 die Straßenbahnen an der Friedrichstraße verschwunden sind und breitere Bürgersteige noch mehr Passanten-Fluktuation zulassen, dürften noch mehr Kunden auch den Weg zum neuen Aldi nebenan finden. Aber auch die Graf-Adolf-Straße, an der die Lebensmittelversorgung nach wie vor eher dürftig ist, mag für die Planer des Unternehmens interessant sein. Und nicht zuletzt von den benachbarten Wohnvierteln der südlichen Friedrichstadt wie Tal- und Jahnstraße wird man sich Kunden versprechen, denn auch dort sind Lebensmittelmärkte eher Mangelware.

Freuen werden sich wohl auch viele Angestellte von der südlichen Kö, die demnächst in der Nähe preiswert Lebensmittel einkaufen können. Der Bauantrag hat gute Aussichten auf Erfolg, denn laut Bezirksvorsteher Schmidt haben sich CDU und FDP darauf geeinigt, diesem zuzustimmen. Begründung: "Aldi macht an dieser Stelle durchaus Sinn. Wir müssen bei der Nahversorgung auch an die Innenstädter denken. Und dort gibt es einen großen Einzugsbereich, der sich sogar bis hin zum Fürstenplatz erstreckt." Über dem neuen Aldi wird übrigens ein Fitness-Center eröffnen. Die Bezirksvertretung 3 hat diesem Bauantrag des Centers im Dezember vergangenen Jahres zugestimmt.

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