Umbaupläne Dreischeibenhaus mit Dachterrasse

Düsseldorf · Ende 2013 wird das Dreischeibenhaus komplett umgebaut sein. Neben einer atemberaubenden Dachterrasse werden völlig neue Büroflächen in der Ex-Thyssenkrupp-Zentrale entstehen. Am 15. Dezember wollen die neuen Besitzer die Umbaupläne der weltberühmten Immobilie präsentieren.

 Das Dreischeibenhaus hat eine Grünanbindung an den neuen Kö-Bogen und den Hofgarten.

Das Dreischeibenhaus hat eine Grünanbindung an den neuen Kö-Bogen und den Hofgarten.

Foto: MOMENI

In zwei Jahren wird das ehemals erste Hochhaus Deutschlands nach einem totalen Umbau wieder den ersten Mieter aufnehmen. Seit Thyssenkrupp seine Konzernzentrale im Sommer 2010 gen Essen verließ, steht die Immobilien-Ikone leer.

 Ein Beispiel für ein Empfangsdesk in den oberen Etagen. Die Büroflächen werden völlig neu eingerichtet.

Ein Beispiel für ein Empfangsdesk in den oberen Etagen. Die Büroflächen werden völlig neu eingerichtet.

Foto: MOMENI

Die neuen Besitzer, die Momeni Projektentwicklung GmbH und Black-Horse-Investment (BGI), präsentieren am 15. Dezember die umfangreichen Umbaupläne für das 25-geschossige Gebäude. Dabei wird das 95 Meter hohe Bauwerk mit der markanten Stahlfassade eine riesige Dachterrasse mit einem atemberaubenden Ausblick bekommen. Das Architekturbüro HPP Hentrich-Petschnigg & Partner ist mit der Gestaltung beauftragt.

Im Sommer hatten Ali-Reza Momeni und die Düsseldorfer Familie Schwarz-Schütte, die früheren Eigentümer von Schwarz Pharma, 72 Millionen Euro für das leere Bürohaus, ohne Mieter und vor allem noch in einem wirtschaftlich sehr ineffizienten Zustand, bezahlt. Klar ist: Beide werden einige Millionen in das Dreischeibenhaus investieren müssen, damit ein oder mehrere Mieter dort einziehen. Wer das sein wird, ist unbekannt.

Dabei war der Preis für die Ex-Konzernzentrale von Thyssenkrupp in den vergangenen Jahren deutlich gefallen. 2007 hatte der Stahlkonzern das Bürohochhaus an den RREEF Global Opportunities Fund, eine Tochter der Deutschen Bank, für 100 Millionen Euro verkauft. Als die Wirtschaftskrise die Situation auf dem Immobilienmarkt verschlechterte und Thyssenkrupp 2010 auszog, war an Vermietung kaum noch zu denken. Der Grund: Das wie ein Skelett aus Edelstahl, Aluminium und Glas errichtete Hochhaus ist komplett klimatisiert, und die Fenster können nicht einzeln geöffnet worden. Die Energiekosten für das vollklimatisierte Gebäude liegen um ein Vielfaches höher als bei modernen energieeffizienten Bürohäusern. Laut Experten betragen die Energiekosten allein rund acht Euro pro Quadratmeter. Die neuen Besitzer haben jetzt angekündigt, dass sie einen Umbau zum so genannten "Green Building" (grünes Gebäude) nach ökologischen Standards anstreben.

Bereits 1994 wurde das Dreischeibenhaus gründlich saniert, zum fünf- bis sechsfachen Preis der ursprünglichen Baukosten. Die betrugen damals rund 30 Millionen D-Mark. Außen blieb das Gebäude damals unverändert, obwohl mit Ausnahme der Aufzugschächte und der tragenden Stahlkonstruktion alles erneuert wurde. Die Fenster sind jetzt seitdem weniger anfällig: In früheren Jahrzehnten mussten infolge der Windbelastung bis zu hundert Fensterscheiben im Jahr erneuert werden. Seit dem Umbau 1995 waren es nur fünf.

Der Hamburger Ali-Reza Momeni hat mit Projekten in Düsseldorf bewiesen, wie sehr er sich auf Top-Sanierungen bei exklusiven Gebäuden versteht: das Ben XII im Bankenviertel oder das 3Hoch5 an der Breitestraße. Bei allen Projekten gelten für Momeni dieselben Kriterien: immer Top-Lagen, nur teure Baustoffe, moderne Architektur.

(RP/jco)
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