Gerresheim Glashütten-Gelände ist verkauft

Düsseldorf · Das etwa 200.000 Quadratmeter große Areal hat das Augsburger Immobilien-Investment-Unternehmen Patrizia gekauft. Es sollen neue Wohnquartiere und Gebäude für Handwerksbetriebe sowie Einzelhandel entstehen. Ein Bebauungsplan könnte 2014 verabschiedet werden.

 Das Glashütten-Gelände in Gerresheim (klicken Sie zum Vergrößern auf die Grafik).

Das Glashütten-Gelände in Gerresheim (klicken Sie zum Vergrößern auf die Grafik).

Foto: Google Maps/Grafik: Elsa Dittert

Der Umbau des ehemaligen Glashüttengeländes in Gerresheim zu einem Wohngebiet ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen: Der US-Glashersteller Owens Illinois, der die Hütte stillgelegt hatte, verkauft seine Grundstücke an das Augsburger Immobilien- und Investmentunternehmen Patrizia. Vier Jahre nach dem Ende eines Werkstattverfahrens, mit dem der Rahmen für die Nutzung festgelegt wurde, ist damit der Weg frei für die Weiterentwicklung des Geländes.

Für das etwa 200 000 Quadratmeter große Areal, das im Besitz von OI war, ist laut Patrizia ein Finanzierungsvolumen von 210 Millionen Euro vorgesehen. "Das ehemalige Glashütten-Areal verfügt über großes Potenzial", so Jürgen Kolper, Geschäftsführer der Patrizia-Projektentwicklungs GmbH. Es könne ein lebendiges Stadtquartier mit einem Park für Gerresheim entstehen. Der Rahmen für dieses neue Viertel ist der Entwurf der Architektenteams Reiher Haase / Hannelore Kossel / Jochen Füge, der beim Werkstattverfahren als Sieger hervorging. Er sieht einen Park als Achse und Rückgrat in dem Viertel vor. Auch ein Stück des Düssellaufs soll für den Park renaturiert werden.

Denkmäler werden gesichert

Entlang des Parks sind Wohnhäuser vorgesehen, zudem Gewerbe- und Handwerksbetriebe sowie Einzelhandel. Um an den Werdegang des Viertels zu erinnern, werden das Kesselhaus, die Elektro-Zentrale und der Wasserturm mit dem Wahrzeichen der alten Glashütte, dem blauen G, mit einbezogen. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden daher nicht wie die anderen Hallen abgerissen.

Durch den langen Leerstand sind sie aber nach Beobachtungen von Bürger- und Heimatvereinen sowie der Bezirksvertretung baufällig geworden. "Nach Absprache mit dem Amt für Denkmalschutz werden wir aber in Kürze mit Sicherungsmaßnahmen für die geschützten Gebäude beginnen", sagte Patrizia-Sprecherin Monique Grethel.

Nach dem Kauf wird jetzt mit der Planung für einen Bebauungsplan begonnen. Er soll 2014 verabschiedet werden, erklärte Grethel. Danach können Häuser in den Baufeldern errichtet werden. Es werde dann überlegt, ob für einzelne Baufelder Realisierungswettbewerbe unter Architekten ausgelobt werden. Auch die Stadt Düsseldorf begrüßt den Verkauf. "Es wird ein neues Stadtquartier mit vielfältigen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten entstehen, dessen Identität durch die Vergangenheit der Glashütte geprägt bleibt", sagte OB Dirk Elbers. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist froh, dass die Jahre der Unsicherheit vorbei sind. Möglicherweise veräußert die Stadt ihre Grundstücke auf dem Glashüttengelände an Patrizia. Gespräche laufen bereits, heißt es.

Das Immobilienunternehmen genießt in der Branche einen guten Ruf. Patrizia ist eines der Unternehmen, die ein solches Großprojekt wie in Gerresheim hochprofessionell stemmen können. Sie haben die Erfahrung nicht nur als Projektentwickler und Investor, sondern haben auch einen hohen Bestand von Wohnungen, die sie verwalten", sagte Anteon-Geschäftsführer Marius Varro.

(RP/jco)
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