Düsseldorf Brandstiftung an Moschee in Derendorf

Düsseldorf · Eine mysteriöse Brandstiftung beschäftigt seit der Nacht zu Freitag die Polizei: Vor dem alten Derendorfer Bahnhof an der Münsterstraße, in dem neben einer Moschee auch das Düsseldorfer Büro des Vereins "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion" (Ditib) untergebracht ist, hatte ein Taxifahrer gegen 0.45 Uhr im Vorbeifahren ein Feuer gesehen, sein Fahrzeug gewendet und angehalten. Als er auf das Gebäude zu rannte und mit den Füßen das brennende Papier vom Haus wegschob, entdeckte er einen Mann, der offensichtlich gerade an der Fassade hinunterkletterte.

 Eine wilde Verfolgungsjagd in Niederbayern endete für einen unter Drogeneinfluss stehenden Mann mit seiner Festnahme.

Eine wilde Verfolgungsjagd in Niederbayern endete für einen unter Drogeneinfluss stehenden Mann mit seiner Festnahme.

Foto: dapd, dapd

Noch während er mit der Notruf-Zentrale telefonierte, versuchte der Taxifahrer den Mann festzuhalten. Auf Türkisch soll der mutmaßliche Brandstifter geschrien haben: "Lass mich los." Schließlich habe er sich tatsächlich aus dem Griff des Zeugen befreien und flüchten können, berichtete die Polizei gestern. Der Mann, der ein dunkles Hemd getragen haben und eine Kurzhaarfrisur haben soll, rannte in Richtung Mercedesstraße davon. Der Zeuge folgte ihm zwar, verlor ihn aber im Einmündungsbereich der Liststraße aus den Augen.

Mehrere Streifenwagen waren wenig später an einer großangelegten Fahndung beteiligt, bei der auch der Hubschrauber eingesetzt wurde. Zwei Männer, die im Rahmen der Suchaktion festgenommen worden waren, wurden gestern Abend noch im Polizeipräsidium befragt. "Ob sie an dieser Tat beteiligt waren, ist zurzeit noch unklar", sagte ein Polizeisprecher.

Unterdessen hatte die Spurensicherung den ehemaligen Bahnhof, abgesucht. An der türkischen Fahne, die an einem Mast an der Hausfassade gehisst war, stellten sie eine "daumennagelgroße Schmelzspur" fest. Vor einem Nebeneingang zum Gebetsraum wurden verkohlte Papierreste gefunden. Das Papier soll möglicherweise aus einem Sammelcontainer in der Nähe stammen.

Der Sachschaden blieb, nicht zuletzt durch die schnelle Reaktion des Taxifahrers gering: Rußflecken an den Türen und angekokelte Fußmatten. Weil ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen ist, hat gleichwohl der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, sich mit sachdienlichen Hinweisen unter Telefon 8700 zu melden.

(RP)
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