Der 44-jähriger Italiener, der mit seiner Lebensgefährtin unterwegs nach Flingern war, wurde an der Rheinbahnhaltestelle "An der Piwipp" in Unterrath angegriffen und auf den Kopf geschlagen. Er schwebt immer noch Lebensgefahr. Am Samstag stellten sich die drei jungen Männer nun der Polizei.

Tatverdächtige stellten sich in Begleitung der Eltern

Der Haupttatverdächtige und seine beiden Begleiter wurden direkt von der Polizei vernommen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, handelt es sich bei der Gruppe um Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren. Die Jugendlichen hatten sich in Begleitung ihrer Eltern in der Wache Derendorf gemeldet.Nach der Vernehmung wurde das Trio, darunter auch der 17 Jahre alte Hauptverdächtige wieder entlassen.

Zustand des Opfers am Sonntag unverändert kritisch

Über neue Erkenntnisse aus den Ermittlungen will die Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz am Sonntagmittag berichten. Nach Auskunft der Polizei vom Sonntagvormittag, ist der Zustand des Opfers unverändert kritisch.

Demnach ist es weiterhin nicht sicher, ob das 44-jährige Opfer demnächst aus dem Koma erwacht und ob er dann nicht bleibende Schäden zurück behalten wird. Kripo und Staatsanwalt suchen weiterhin Zeugen, die den Angriff in Unterrath gesehen haben und helfen können, Details zu klären.

Der Mann, der zwar in Rees am Niederrhein lebt, aber in Düsseldorf arbeitet, wollte am Freitag gegen 23 Uhr seine 52-jährige Freundin von ihrer Arbeitsstelle in Unterrath abholen. Gemeinsam wollten die beiden mit der Linie 707 in ihre Wohnung nach Flingern fahren. Beide stiegen um 23.20 Uhr am Unterrather S-Bahnhof in die Bahn. An der Eckenerstraße waren drei junge Männer eingestiegen, die sich im hinteren Bereich der Bahn aufhielten und laut Musik hörten. So laut, dass sich der 44-Jährige, der eine 17-jährige Tochter hat, die aber nicht bei ihm lebt, beschwerte und das Trio bat, die Musik leiser zu machen.

Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den jungen Männern und dem Italiener. An der nächsten Haltestelle stiegen die drei aus und sagten zu ihm "Komm doch mit raus, wenn Du was willst". Der Italiener ließ sich auf diese Provokation ein - obwohl seine Freundin ihn daran hindern wollte - und stieg mit den dreien aus.

Blitzschnell hatte einer der Drei ein Vierkantholz in der Hand und schlug dem 44-Jährigen so heftig auf den Kopf, dass er direkt auf den Boden fiel und liegen blieb. Seine Freundin sprang nun auch aus der Bahn, ein weiterer Fahrgast kam hinzu, und gemeinsam leisteten die beiden Erste Hilfe. In der Zeit ergriffen die drei jungen Männer die Flucht - unerkannt. Ein Zeuge will nur noch mitbekommen haben, dass zwei der jungen Männer über die heftige Tat des Haupttatverdächtigen selbst erschrocken waren.

Als die Notärztin der Feuerwehr eintraf, musste sie den Bewusstlosen wiederbeleben. Sein Atem stand still, nachdem er sich erbrochen hatte. Das Opfer wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und liegt dort auf der Intensivstation im Koma. "Es besteht akute Lebensgefahr", so Kriminalhauptkommissar Ralf Finke am Nachmittag vor der Presse. "Außerdem sind bleibende Schäden nicht ausgeschlossen."

Noch ist den Ermittlern nicht klar, woher das Vierkantholz stammt, ob es die Drei mit sich geführt hatten oder es irgendwie gefunden haben. Staatsanwalt Christoph Kumpa: "Mit den drei jungen Männern sind am Freitag gegen 23. 20 Uhr an der Eckenerstraße noch sieben weitere Fahrgäste eingestiegen - vielleicht hat ja einer von ihnen etwas gesehen oder kann wertvolle Hinweise geben." Er vermutet, dass diese Personen Richtung Altstadt unterwegs waren.

Ermittelt wird wegen versuchten Totschlags und wegen gefährlicher Körperverletzung - hauptsächlich gegen einen der drei jungen Männer.