Mobil in Düsseldorf Carsharing-Angebot wächst

Düsseldorf · In Düsseldorf buhlen zwei Anbieter mobilen Carsharings um Kunden. Die BMW-Tochter DriveNow weitet ihr Geschäftsgebiet aus und verstärkt die Flotte um 100 Autos. Daimler-Tochter Car2go expandiert zum Unterbacher See.

Düsseldorf wird immer mehr zum attraktiven Marktplatz der deutschen Carsharing-Anbieter. Als erster Anbieter von mobilem Carsharing meldete sich im Dezember Car2go, ein Joint-Venture-Unternehmen von Daimler und der Autovermietung Europcar. Noch bevor die ersten Smarts der Firma die Stadt bevölkern konnten, hatte Daimlers Erzrivale BMW nachgezogen, und eine Flotte von Minis und 1er-BMW auf die Räder gestellt. DriveNow heißt das Gemeinschaftsunternehmen mit Sixt. Seit dem zweiten Quartal dieses Jahres ist Düsseldorf damit die erste deutsche Großstadt mit zwei Anbietern von Carsharing, das ohne feste Stationen auskommt.

BMW bleibt bei seiner aggressiven Expansionsstrategie. Jetzt verkünden die Münchner, das Geschäftsgebiet in Düsseldorf um zehn Quadratkilometer vergrößert zu haben. Damit ist es jetzt 55 Quadratkilometer groß und deckt in etwa ein Viertel der Fläche der NRW-Landeshauptstadt ab. Neu hinzugekommen sind der Stadtteil Unterrath sowie weite Teile von Stockum, Rath und Mörsenbroich im Norden Düsseldorfs. Das Geschäftsgebiet von DriveNow reicht ab sofort vom U-Bahnhof Holthausen im Süden der Stadt bis zum S-Bahnhof Unterrath im Norden und von der Löricker Straße im Westen bis zum Ostpark im Osten Düsseldorfs. Zusätzlich gehören mit Benrath und Gerresheim zwei so genannte Satelliten zum Geschäftsgebiet.

Um eine ausreichende Abdeckung mit Fahrzeugen zu gewährleisten, wurde die Fahrzeugflotte um 50 Autos vergrößert. Bis zum Jahresende sollen weitere 50 Fahrzeuge folgen - insgesamt 250 Fahrzeuge der Marken Mini und BMW stehen dann für die Kunden bereit. "Entscheidend für die aktuelle Ausweitung waren die Rückmeldungen unserer Mitglieder in den vergangenen Monaten und die hohe Nachfrage in den nun angebundenen Gebieten", sagt Nico Gabriel, Geschäftsführer bei DriveNow. "Neben eigenen Analysen wird das Feedback unserer Mitglieder auch weiterhin ausschlaggebend für die Ausgestaltung der DriveNow-Geschäftsgebiete bleiben", so Geschäftsführerkollege Andreas Kottmann.

Die Daimler-Tochter Car2go beobachtet den Konkurrenten aufmerksam und reagiert: "Wir haben eine aktuelle und temporär zunächst auf den Sommer bezogene Geschäftsgebietserweiterung am Unterbacher See, die wir aufgrund zahlreicher Kundenwünsche aufgenommen haben", sagte ein Car2go-Sprecher. "Unser Geschäftsgebiet hatte vom Start weg eine Größe von rund 73 Quadratkilometern und war damit bereits größer als das des Wettbewerbs auch nach seiner Erweiterung", so der Sprecher weiter. Eine langfristige Ausweitung des Geschäftsgebietes sei dennoch nicht ausgeschlossen.

Bislang liegen die Carsharing-Rivalen Kopf an Kopf. DriveNow berichtet, mehr als 5000 Mitglieder in Düsseldorf zu haben. Car2go spricht deutlich mehr als 5000 Kunden und kann auch aufschlüsseln, aus welchen Gruppen die Nutzer kommen. 55 Prozent der Smart-Kunden sind bis 35 Jahre alt. Rund 70 000 absolvierte Mieten gab es bislang, bei stark steigender Tendenz, wie Car2go behauptet. Die Mietdauer liege meist zwischen 20 und 60 Minuten.

Car2go, der sich selbst als Marktführer im Bereich des mobilen Carsharings bezeichnet, hat nun angekündigt, nach Köln zu expandieren. Im September sollen die ersten Fahrzeuge dort zur Verfügung stehen. Düsseldorfer Kunden können Fahrzeuge in Köln genau nutzen wie in Düsseldorf. Allerdings müssen Fahrzeuge aus Düsseldorf bei Mietende wieder zurück in die Landeshauptstadt und umgekehrt.

Car2go und DriveNow haben ähnliche Gebührenmodelle. Die Kosten liegen zwischen 13 und 15 Euro pro Stunde. Es wird minutengenau abgerechnet. Beide Anbieter bieten Kombiprodukte mit der Rheinbahn an. Ebenso arbeiten beide Carsharing-Unternehmen mit dem Fahrradverleiher Nextbike zusammen. Anmeldungen zu beiden Carsharing-Modellen sind im Internet möglich.

(ila)
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