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Ratinger Weststrecke CDU und FDP prüfen Super-Bahn

Düsseldorf · Auf der Ratinger Weststrecke sollen auch Personenzüge fahren. Das jedoch ist wegen des dafür nötigen Umbaus des Tunnels Staufenplatz viel zu teuer. Nun sollen Vario-Züge helfen, die vor der Röhre ins Rheinbahnnetz wechseln.

Die Ratinger Weststrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf (und teilweise über Ratinger Gebiet, daher der Name) sollte in den Plänen der Verkehrsplaner Entlastung bringen für die überlasteten Straßen Düsseldorfs. Der Plan: Auf der vorhandenen Trasse, auf der heute fast ausschließlich Güterzüge verkehren, könnten doch aus S-Bahnen fahren.

Aber das funktioniert nicht: Hohe Sicherheitsauflagen vor allem im Tunnel Staufenplatz (Grafenberg) würden einen Umbau der Strecke erfordern, der rund 140 Millionen Euro kostet. Allein der Neubau einer zusätzlichen Tunnel-Röhre wird von den Experten auf 40 Millionen Euro kalkuliert. Sowohl Gutachter der Deutschen Bahn wie auch des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) kamen daher zu dem Ergebnis: Das Projekt ist nicht zu realisieren, also wird es beerdigt.

Das jedoch wollen Verkehrsplaner der Landeshauptstadt nicht akzeptieren. Und sie können es auch nicht hinnehmen, denn die Zahl der Pendler wird steigen, und die Zahl der Bewohner auch. Weil man aber mit dem enormen Zuzug — teilweise ist von zusätzlich 40 000 Menschen in 20 Jahren die Rede — nicht fertig wird, hofft man darauf, manchem Zureise-Willigen das Wohnen im Umland schmackhaft machen zu können. Und dazu gehört eine gute und schnelle Verkehrsanbindung mit der Bahn. Die Weststrecke sollte dazu ihren Teil beitragen.

Kann sie immer noch, sagt beispielsweise FDP-Verkehrsfachmann Manfred Neuenhaus. Mit seinen Kollegen von der CDU weiß er sich einig, neue so genannte Zwei-System-Züge zu prüfen. Die Fahrzeuge sind so ausgerüstet, dass sie sowohl mit der Stromstärke der Bahn wie auch der Rheinbahn fahren können.

Diese neuen Super-Bahnen würden dann auf der Bahn-Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf eingesetzt, verlassen aber vor dem schwierigen Staufenplatz-Tunnel das Deutschen-Bahn-Gleis und rollen ins Netz der Rheinbahn. Sie können das, auch weil die Spurbreite von Zügen und Straßenbahnen gleich ist. Offen ist bisher nur, wo diese Querverbindung sein sollte. Das wird in den nächsten Wochen noch geprüft, hieß es. Man brauche sechs bis acht dieser neuen Fahrzeuge, ihr Preis ist etwa der von normalen Straßenbahnen — bis 1,5 Millionen Euro pro Stück.

Problematisch ist allerdings, den Takt der Güterzüge und der Personenzüge aufeinander einzustellen, denn die Güterzüge haben auf den Deutsche-Bahn-Strecken immer Vorrang. Zudem wird der Güterverkehr auf diesen Strecken in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Gelänge die Kombination mit den Zwei-System-Wagen, könnten etwa 16 000 Auto-Pendler in die Bahn gelockt werden, schätzt man.

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