Autohäuser Düsseldorf Daimler kauft Autohaus Brüggemann

Düsseldorf · Der Daimler-Konzern wird das Düsseldorfer Traditionsautohaus Brüggemann übernehmen. Die Verträge wurden am Donnerstag unterzeichnet. 130 der 165 Mitarbeiter werden übernommen. Eines der vier Autohäuser wird geschlossen. Der Preis soll im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen.

 Filiale des Autohauses Brüggemann an der Karl-Geusen-Straße: Die Mercedes-Verkaufsstellen gehen an die Daimler-Niederlassung. Der Handel mit Mitsubishi bleibt weiter bei Brüggemann.

Filiale des Autohauses Brüggemann an der Karl-Geusen-Straße: Die Mercedes-Verkaufsstellen gehen an die Daimler-Niederlassung. Der Handel mit Mitsubishi bleibt weiter bei Brüggemann.

Foto: Bretz, Andreas

Mehr als sechs Jahrzehnte war der Begriff Autohaus Arthur Brüggemann in Düsseldorf und Hilden fest verbunden mit dem Wort Daimler. Jetzt soll der private Vertragshändler Teil der Stuttgarter Daimler AG werden. Der Konzern will die Standorte seiner werkseigenen Niederlassung Rhein-Ruhr zuordnen. Dann gibt es in Düsseldorf nur noch einen Anbieter von Fahrzeugen der Marken Mercedes-Benz und Smart. Entsprechende Informationen bestätigte gestern der Direktor der Daimler-Niederlassung Rhein-Ruhr, Jürgen Herrmann, auf Anfrage der Rheinischen Post.

"In Stuttgart sind heute die Verträge zwischen der bisherigen Eigentümerfamilie Kunzi und der Daimler AG unterschrieben worden", sagte Herrmann. Am 1. Januar sollen die Autohäuser offiziell übertragen werden. Vorher ist allerdings noch die Zustimmung der Kartellbehörden erforderlich. Bereits in der ersten Januarwoche soll der Name Brüggemann von den Daimler-Verkaufsstellen verschwinden. Sie firmieren dann nur noch unter den jeweiligen Marken.

Die heutige Arthur Brüggemann GmbH & Co KG betreibt vier Mercedes-Autohäuser, zwei davon in der Landeshauptstadt: eines an der Karl-Geusen-Straße und ein weiteres an der Gerresheimer Landstraße. In Hilden werden Standorte "Auf dem Sand" und "Im Hülsenfeld" unterhalten. "Daimler wird nur drei dieser Standorte weiter betreiben. Das Autohaus an der Gerresheimer Landstraße wird geschlossen, die Mitarbeiter auf die ehemaligen Brüggemann-Standorte verteilt", sagte Herrmann.

Brüggemann ist außerdem Vertragshändler für Mitsubishi. Dieser Teil des Familienunternehmens soll aber weiterhin im Eigentum der Familie Kunzi bleiben und wird künftig unabhängig von Daimler fortgeführt.

Brüggemann hat zurzeit 165 Mitarbeiter. 130 dieser Beschäftigten werden von der Mercedes-Benz-Niederlassung Rhein-Ruhr übernommen und sind ab Januar Mitarbeiter der Daimler AG. Einige Bereiche, etwa die Lackiererei, soll von Daimler nicht übernommen werden, da der Konzern eine eigene Karosseriewerkstatt in Duisburg unterhält. Einige Immobilien der Firma Brüggemann werden dagegen ins Eigentum von Daimler übergehen.

Auto Brüggemann hat seit Jahrzehnten einen guten Ruf als Autohaus und ist besonders im für Mercedes wichtigen Geschäft mit Taxis erfolgreich. Außerdem vertreibt Brüggemann Fahrzeuge der Daimler-Töchter Smart und AMG. "Beide sollen an die Niederlassung angedockt werden", sagte Niederlassungsleiter Jürgen Herrmann, der ab Januar auch die heutigen Brüggemann-Standorte leiten soll.

Zur Integration dieser Autohäuser in die Struktur der konzerneigenen Niederlassung Rhein-Ruhr wird eigens eine GmbH gegründet, die eine 100-prozentige Tochter der Daimler AG ist.

Nach Informationen der Rheinischen Post aus Unternehmenskreisen zahlt Daimler einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag für den Erwerb der Firma Arthur Brüggemann. Die Niederlassung von Mercedes-Benz hat heute bereits mehr 1150 Mitarbeiter und ist damit deutschlandweit die größte Werksniederlassung von Daimler.

Die Ausweitung der Niederlassungen, die Töchter der Autokonzerne sind, ist seit Jahren ein bundesweiter Trend. Vor allem Volkswagen, BMW und Mercedes steigerten die Anzahl ihrer konzerneigenen Verkaufsstellen. Die Zahl der Vertragshändler ist rückläufig.

(RP)
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