Engagement für Eishockey-Team DEG: Viel Lob für Campino

Düsseldorf · Der Sänger der Toten Hosen hat erklärt, er könne sich ein finanzielles Engagement für das Düsseldorfer Eishockey-Team vorstellen. Damit habe er einen wichtigen Impuls für die Unternehmen in der Landeshauptstadt gegeben, hoffen die Verantwortlichen der DEG.

DEL 11/12: DEG-Köln
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Der neue Geschäftsführer der DEG, Elmar Schmellenkamp, hat einen sehr erfreulichen ersten Arbeitstag erlebt. "Die Ankündigung der Toten Hosen, uns helfen zu wollen, hat nur positive Reaktionen ausgelöst", sagte Schmellenkamp auf RP-Anfrage. "Das motiviert das Team und wird uns viel Rückenwind bei der Sponsorensuche geben." Die Spitze des finanziell angeschlagenen Vereins arbeitet derzeit an einem Sponsoring- und Marketing-Konzept, um die für die nächste Saison erforderlichen Gelder zu erhalten. Es soll in Kürze vorliegen. "Campino ist dabei ein Vorbild für viele", hieß es gestern aus der Klub-Führung.

Die Punkband Die Toten Hosen hatte im Gespräch mit der RP erklärt, dass sie die DEG unterstützen würde. "So ein Verein darf nicht über Nacht zugemacht werden. Wenn jemand ein schlüssiges Rettungskonzept vorlegt, würde ich mich gerne engagieren. Das bin ich als Düsseldorfer und alter Wegbegleiter dem Klub schuldig", sagte Sänger Campino. Die Rockband hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach für den Düsseldorfer Sport eingesetzt (siehe unten stehenden Artikel).

Sportpolitiker warten auf Konzept

Als neuer Hauptsponsor kommt die Gruppe dabei nicht in Betracht: "Die Gelder, die da im Raum stehen, übersteigen die Möglichkeiten der Toten Hosen", sagte Campino. Der DEG fehlen mindestens zwei bis zweieinhalb Millionen Euro, um in der nächsten Saison weiter in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen zu können. Andernfalls müsste das Team in die Oberliga absteigen. Um weiter eine Mannschaft des jetzigen Niveaus aufbieten zu können, müssten es rund drei Millionen Euro Sponsorengelder pro Jahr sein.

Die Probleme für die DEG Metro Stars hatten mit dem Rückzug von Hauptsponsor und Namensgeber Metro begonnen. Das Unternehmen hatte erklärt, sein Engagement nach dieser Spielzeit zu beenden. Der Vorstand sucht bisher vergeblich nach einem neuen Hauptsponsor. Gefunden haben die Verantwortlichen die Hilfe des Unternehmers Peter Hoberg. Er hatte kurz vor Weihnachten angekündigt, den Verein privat mit 700 000 Euro zu unterstützen. Dies versteht Hoberg ausdrücklich als Signal an andere Unternehmen und Privatpersonen, sich für den Erhalt von Profi-Eishockey in der Landeshauptstadt einzusetzen.

Hoffnung, die Stadt könne sich über ihre bisherige Unterstützung hinaus engagieren, erfüllten sich nicht. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers hatte erklärt, die Stadt unternehme genug, um den großen Sportvereinen zu helfen. "Den Rest müssen die Vereine leisten. Das Management muss die Vereine attraktiv machen für Sponsoren", sagte Elbers, der auch betonte, er hoffe, dass das neue Präsidium es schaffe, die DEG in der DEL zu halten.

Das Sponsoring- und Marketing-Konzept, an dem die DEG-Spitze arbeitet, wird auch bei Düsseldorfs Sportpolitikern dringend erwartet. Die Vorsitzende des Sportausschusses, Monika Lehmhaus (FDP), erklärte: "Je nach Höhe der Lücke würde die Stadt flankierende Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel einen Runden Tisch der Sponsoren einberufen. Entscheidend ist das Konzept, das der Vorstand vorlegt." Das Konzept müsse zeigen, wie man mehr Zuschauer in den ISS Dome bringen, die Marke DEG positionieren und die Spiele zu Erlebnissen machen will, zu denen auch die Landeshauptstädter gerne gehen, die sich nicht vordergründig für Sport interessieren.

(RP/jco)
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