Düsseldorf Der Schlossturm wird ab 2014 saniert

Düsseldorf · Die Finanzierung für eine Modernisierung des Schifffahrtmuseums ist endlich gesichert. Der Verein der Freunde und Förderer hat rund 600.000 Euro an Spenden eingeworben. Das Land unterstützt das Vorhaben.

 Ernst Lamers ist froh, dass die Sanierung des Schlossturms endlich finanziell gesichert ist.

Ernst Lamers ist froh, dass die Sanierung des Schlossturms endlich finanziell gesichert ist.

Foto: Andreas Endermann

Die Beharrlichkeit des Vereins der Freunde und Förderer des Schifffahrtmuseums hat sich ausgezahlt: Der Schlossturm mit seinem bekannten Museum kann nach jahrelangen Verzögerungen endlich saniert werden. "Inzwischen sind 820.000 Euro für die Sanierung zusammengekommen, die restlichen knapp 40.000 Euro kann der Verein sicherlich bis zum Baubeginn noch an Spenden einwerben", sagt Ernst Lamers, Vorsitzender des Vereins. Er ist erfreut, dass die Stadt Düsseldorf jetzt bereit ist, ihren versprochenen Anteil zu verdoppeln und 215.000 Euro zu zahlen. Der Kulturausschuss wird sich im September mit der Sanierung und einem neuen Konzept für das Museum befassen. Für die Sanierung sei man auf einem guten Weg, sagte ein Stadtsprecher im Vorfeld der Sitzung.

Der Baubeginn ist für Januar 2014 geplant. Die Sanierung wird sich dann um etwa ein Jahr verzögert haben, weil die Finanzierung bisher noch nicht stand. Zuletzt hakte es an städtischen Zuschüssen. Denn die Landesstiftung NRW hatte zugesagt, ihren Finanzierungsanteil auf 200.000 Euro zu verdoppeln, wenn auch die Stadt ihren Anteil aufstocken würde. Darüber wurde in der Stadtverwaltung lange beraten. "Die Bereitschaft der NRW-Stiftung, einen hohen Betrag zur Verfügung zu stellen, zeigt auch, wie hoch der Stellenwert des Schifffahrtmuseums im Land ist", sagt Lamers. Mit seinem umfassenden Überblick über die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung sowie die Geschichte der Rheinschifffahrt ziehe es viele Besucher an und belebe den Schlossturm, das Wahrzeichen der Stadt. Rund 35 000 Besucher kommen pro Jahr in das Museum. In Bezug zur Größe ist das eine beachtliche Zahl, so Museumsfachleute.

Mit der Sanierung der Räume soll auch die Ausstattung auf den neuesten museumspädagogischen Stand gebracht werden. Der Verein unterstützt die Pläne, "weil ein Museum mit der Zeit gehen muss", sagt Lamers. Bewegte Animationen auf modernen Bildschirmen, das Ausprobieren eines Steuerrades und eines Segelmastes, um ein Gefühl für die Flussfahrt zu geben, sowie spezielle Angebote für Kinder seien vorstellbar, erklärt Lamers. Sein besonderer Wunsch ist eine beleuchtete Karte des Rheinlaufs von Basel bis Rotterdam, die im unteren Kellergeschoss installiert werden könnte.

Dieses Untergeschoss ist bei Rheinhochwasser nicht zu benutzen. "Es muss also so eingerichtet werden, dass es bei Hochwasser geschlossen und danach wieder gut genutzt werden kann", sagte Lamers. Die Nutzung des Raumes sei wichtig, weil dort auch die Entwicklung der mittelalterlichen Stadt erläutert werden könne.

Das Vorhaben lobte auch der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Jürgen Wilhelm, als er Lamers mit dem Rheinlandtaler für dessen Museums-Engagement auszeichnete. Der Landschaftsverband sponsert die Sanierung ebenso wie die Sparkassen-Kultur-Stiftung, die Arenberg-Stiftung oder die Doppstadt-Getränke GmbH. Für Lamers ist das ein Beweis für die Qualität des Museums-Konzeptes: "Davon profitiert auch die Stadt Düsseldorf, weil der Schlossturm im Gespräch bleibt."

(RP)
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