Pelzkauf auf der Kö in Düsseldorf Die Venetia kann sich warm anziehen

Düsseldorf · Es gibt drei Mäntel, die in die engere Wahl gekommen sind. Venetia Ursula will noch ein, zwei Nächte darüber schlafen und sich dann entscheiden. Zur Wahl stehen ein Nerz, ein anderer Nerz und noch ein Nerz – in Weiß, Braun und Schwarz. Wobei der Schwarze mit Kapuze den besten Anklang findet.

 Venetia Ursula bei Anprobieren von Nerzmänteln auf der Kö.

Venetia Ursula bei Anprobieren von Nerzmänteln auf der Kö.

Foto: Endermann, Andreas

Es gibt drei Mäntel, die in die engere Wahl gekommen sind. Venetia Ursula will noch ein, zwei Nächte darüber schlafen und sich dann entscheiden. Zur Wahl stehen ein Nerz, ein anderer Nerz und noch ein Nerz — in Weiß, Braun und Schwarz. Wobei der Schwarze mit Kapuze den besten Anklang findet.

 Aktivisten von "Tierbefreier e.V." protestieren währenddessen lautstark gegen das Tragen von Pelzen.

Aktivisten von "Tierbefreier e.V." protestieren währenddessen lautstark gegen das Tragen von Pelzen.

Foto: Endermann, Andreas

Besonders bei den ehemaligen Venetien, die sich ebenso wie Ursula am Mittwoch bei "Slupinski" an der Königsallee eingefunden haben. "Ich weiß es noch nicht", sagt Ursula, lächelt in die Kameras und lässt sich von Udo Slupinski auf- oder zuknöpfen.

Es geht also um den Pelz der Venetia, wieder kommt er vom Kürschner an der Kö wie in den vergangenen Jahren schon. Nun will Slupinski aber bald schließen, weshalb unklar ist, ob dies das letzte Mal ist, dass die Düsseldorfer Venetia einen Pelz trägt. Es müsste sich ein anderer Sponsor finden, und so richtig ist der nicht in Sicht.

Zumal das Tragen von Pelzen bei vielen Menschen ja nicht unumstritten ist. Natürlich nicht hier im Laden, wo die "Reduziert"-Schilder an den Jacken und Mänteln baumeln und die Atmosphäre schwindender Exklusivität noch verstärken.

Angela Erwin ist Präsidentin des Venetienclubs. Sie nippt an ihrem Sekt und hat passend zum Anlass eine Bluse mit Leopardenmuster gewählt (Synthetik). Es gibt Sekt, und die Präsidentin ist auf Angriff eingestellt. Düsseldorf sei Modestadt, da gehöre der Pelz dazu, und bei einem Steak oder den Eiern im Supermarkt frage man ja schließlich auch nicht nach der Herkunft. Das ist natürlich eine gewagte These, aber wenigstens die aktuelle Venetia sieht es nicht ganz so simpel.

Ja, sie habe sich mit der Frage beschäftigt und schlicht nichts gefunden, das so gut wärmt und gleichzeitig so edel sei. Sie würde aber auch privat Pelz tragen, sagt sie. Tatsächlich ist sie aber auch irritiert. Vor allem von den Anfeindungen der Pelzgegner, die sich inzwischen auf der Kö postiert haben und "Tiere haben Rechte, Pelz ist Mord" rufen.

Unter ihnen auch Caroline Solakian, 25 Jahre, die es unerträglich findet, dass durch den Karneval Pelze vermarktet werden. Eine Aktivistin verdammt alle Fleischesser, Udo Slupinski lobt sein Handwerk und sagt, dass er auch ausbilde. Die Venetia lächelt tapfer.

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