Üter kommt aus dem Rheinland Düsseldorfer erobert die Simpsons

Düsseldorf · Er futtert den ganzen Tag Süßigkeiten und erklärt immer wieder mit Schweizer Akzent, dass er "zu viel Schoki gegessen" habe. Während in Deutschland über den Schweizer Austauschschüler der US-amerikanischen Zeichentrickserie "Die Simpsons" gelacht wird, wollten die Produzenten eigentlich Deutschland parodieren. Genauer: Düsseldorf, denn der übergewichtige Üter Zörker hat seine Wurzeln im Rheinland.

 "Ich habe zuviel Schoki gegessen" ist der Standardspruch des kleinen Üter Zörker. In der Originalversion spielt der Achtjährige einen Austauschschüler aus Düsseldorf.

"Ich habe zuviel Schoki gegessen" ist der Standardspruch des kleinen Üter Zörker. In der Originalversion spielt der Achtjährige einen Austauschschüler aus Düsseldorf.

Foto: Screenshot

In der beliebten Zeichentrick-Serie aus den USA spielt Üter nur eine Nebenrolle. Doch wenn der Achtjährige durchs Bild wackelt, klopfen sich die Zuschauer vor Lachen auf die Schenkel. Stets in Situationen, in denen Bart Simpson und Co. türmen müssen, hat sich Üter gerade durch einen Berg Schokolade gefräst. "Ich kann nicht so schnell. Ich habe zu viel Schoki gegessen", murmelt er dann mit Schweizer Akzent.

Der achtjährige Lederhosenfreund tauchte erstmals in der Halloween-Sonderepisode der fünften Staffel auf. Doch bei einem reinen Gastauftritt sollte es nicht bleiben. In der Simpsons-Wirklichkeit von Macher und Produzent Matt Groening spielt Üter seitdem immer wieder einen waschechten Düsseldorfer.

Üters Vater, der in der 18. Folge der 20. Staffel, "Father knows Worst", einen Gastauftritt hatte, arbeitet laut Regiebuch in der Kaugummifabrik "The Düsseldorfer Gumworks". Sie gehört dessen Bruder. Kein Wunder also, dass Üter eine ausgeprägte Schwäche für Süßigkeiten entwickelt hat.

In die Schweiz ausgelagert

In der deutschen Fassung der Simpsons wurde Üter jedoch kurzerhand in die Schweiz ausgelagert. Stets in Lederhosen gekleidet, wirkte er für einen deutschen Austauschschüler einfach zu exotisch. Auch wegen der Schwäche für Schokolade lag für die Übersetzer der mit zahlreichen Emmy-Awards ausgezeichneten Serie eine Schweizer Staatsbürgerschaft näher.

Der Name ist die Folge eines Irrtums: Die Macher hielten Üter für einen typisch deutschen Vornamen. Inzwischen weiß man, dass eine Verwechslung mit dem deutschen Namen Günter dafür verantwortlich ist. Dieser war zu Zeiten der ersten Schritte von Homer, Marge, Bart und Lisa, gegen Ende der 80er Jahre, in Deutschland geläufiger.

Übrigens ist das Aussehen der Figur Üter auf die Hauptperson des Kinderbuchs "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl zurückzuführen. In der Folge "Lisas Rivalin" (1994) gibt es eine entsprechende Anspielung auf das Werk.

(born)
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