PG Elektrus mit 272 PS Düsseldorfer verkauft E-Flitzer an Brad Pitt

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Autobauer Michael Fröhlich macht aus schnellen Sportwagen Elektro-Flitzer der Luxusklasse. Etwas für die Umwelt tun, auf Luxus aber nicht verzichten - das kommt bei zahlungskräftigen Kunden an. Einer von ihnen ist Schauspieler Brad Pitt.

Das ist der PG Elektrus
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"Die Promis lieben Sportwagen, und wenn sie dann noch umweltfreundlich sind, dann meckert auch niemand - auch wenn die Autos teuer sind", sagt Michael Fröhlich. Teuer ist der PG Elektrus, den Fröhlich auf Basis des britischen Sportwagenmodells Lotus Elise entwickelt und gerade in Berlin vorgestellt hat. 240.000 Euro plus Mehrwertsteuer kostet das Elektrofahrzeug - die Schar der potenziellen Käufer ist damit denkbar klein. Dafür bekommen die Käufer ein pfeilschnelles Fahrzeug, äußerlich garantiert ohne Öko-Touch. Innerhalb von drei Sekunden schafft es der PG Elektrus aus dem Stand auf Tempo 100 - und signalisiert erst bei 300 Stundenkilometern das Ende der Beschleunigung.

Trotz seines knapp 200 Kilogramm schweren 400 Volt-Lithium-Ionen-Akkus bringt der Wagen gerade einmal eine Tonne auf die Waage. Mit Stolz verweist Fröhlich darauf, dass sein City-Racer damit deutlich leichter und agiler ist als ein Elektro-Roadster von Tesla, der ebenfalls die Karosse der Elise nutzt.

Kraft für maximal 350 Kilometer steckt in dem Akku, moderate Fahrweise vorausgesetzt. Unter Realbedingungen ist die Strecke sicherlich kürzer, bevor an der nächsten Ladestation bei Haushaltsspannung für acht und bei 380 Volt für vier Stunden verweilt werden muss. Über das Herzstück des PG Elektrus, den 200 kW/272 PS starken Motor mit einem Drehmoment von 350 Nm und das Batteriemanagement, macht Fröhlich keine Angaben. "Wir setzen die effektivste Batterietechnologie am Markt ein." Das soll auch zukünftig so sein. In der Planung befindet sich zudem auch das Modell Aquarius, das einen Wasserstoffantrieb bekommen soll.

In seiner Manufaktur in Düsseldorf-Lohhausen werden die von Lotus gelieferten Sportwagen im Auftrag des bisher auf Elektrofahrräder spezialisierten Kleinserienherstellers PG komplett demontiert, nur das Aluminium-Chassis verwendet Fröhlich weiter. Darauf setzt seine Sieben-Mann-Schmiede, deren Arbeitsschwerpunkt in den vergangenen Jahrzehnten der Umbau des legendären A.C.Cobra zum Rennwagen gewesen ist, derzeit noch eine Karosserie aus GfK, später soll Carbon eingesetzt werden.

Wurstkonserve als Vorbild für Scheinwerfer-Design

Die Autobauer tüftelten viel an Detaillösungen. So sind im Frontbereich des Fahrzeugs im Yachtbau übliche wasserdichte Revisionsöffnungen integriert. Vollkommen unkonventionell ist auch das Design der Scheinwerfer. Fündig, so Fröhlich, sei man in der Wurstkonservenabteilung von Metro geworden. Eine Dose habe genau die Optik geliefert, wie man sie für die Beleuchtung gesucht habe. Nun ziert das Konservenmetall veredelt den Renner.

Das Design im Innenbereich mutet wie an wie aus einem Militärflugzeug und lässt Assoziationen zu den Dienstwagen von 007 aufkommen. Gestartet wird der Renner über einen Schalter, der an den Auslösemechanismus einer Interkontinentalrakete erinnert. Die wenigen Schalter im Innenraum verfügen über eine Fehlbedienungssperre wie in einem Kampfjet.

Ein automobiler Kraftprotz ohne entsprechenden Sound, das geht nicht. Ein Soundgenerator sorgt auf Knopfdruck für satten V8-Klang oder aber für eine Formel 1-Kulisse.

Zu einem Preis von 240.000 Euro plus Mehrwertsteuer ist die Schar der potenziellen Käufer wohl eher gering. Fröhlich weiß deshalb auch nicht, wann das letzte Stück der auf 667 Autos begrenzten Serie seine Schmiede verlassen wird. Die ersten beiden Wagen sind bereits geordert, und auch Brad Pitt soll schon bald sein Fahrzeug erhalten.

(nbe)
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