Ehrung im K 21 Erst 17 - und das beste Abitur

Düsseldorf · Louise Leitsch zählt zu den besten Abiturientinnen Nordrhein-Westfalens. Die Gymnasiastin erreichte einen Notendurchschnitt von 0,75. Gerade wurde sie von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Schulministerin Sylvia Löhrmann im K 21 ausgezeichnet.

 Louise Leitsch zwischen Hannelore Kraft (links) und Sylvia Löhrmann. „Ich gratuliere allen von Herzen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Louise Leitsch zwischen Hannelore Kraft (links) und Sylvia Löhrmann. „Ich gratuliere allen von Herzen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Foto: Bußkamp, Thomas

Auch Wunderkinder haben es nicht immer leicht: "Ich weiß einfach noch nicht, was ich mal werden möchte", sagt Louise Leitsch. Die 17-Jährige wurde gerade gemeinsam mit 34 Abiturienten aus ganz Nordrhein-Westfalen von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Schulministerin Sylvia Löhrmann im K 21 für ihre "außerordentliche" Leistung gewürdigt.

Die hübsche Blonde hat ihr Abitur am Gymnasium Koblenzer Straße mit einem Notendurchschnitt von 0,75 abgeschlossen, als Nesthäkchen der Stufe. "Ich hab?s gar nicht darauf angelegt", sagt sie. Doch gelernt habe sie schon immer gern und auch leicht. "Ich habe mir ein bestimmtes Lernen selbst beigebracht, so dass ich schneller und effizienter Arbeiten konnte", erklärt sie.

Über die verliehene Auszeichnung freue sie sich, lässt sie sich jedoch nicht zu Kopf steigen. "War ein netter Abend und die Reden waren auch nicht zu lang", schmunzelt sie. Freunde hat sie nicht dabei. "Meine Eltern sind da und auch stolz auf mich."

In ihren Gedanken ist die 17-Jährige jedoch schon ganz woanders. In gut 14 Tagen fliegt sie für erst einmal sechs Monate nach Ecuador auf die Galàpagos-Inseln für ein freiwilliges ökologisches Jahr. "Ich reise schon immer gern und finde das als Überbrückung, bis ich weiß, was ich will, auch sinnvoll."

Mit sechs Jahren war sie zum ersten Mal allein unterwegs. "Da fuhr ich auf einen Ponyhof." Mit 14 ging?s dann für ein paar Monate nach Irland, auch allein. "Wenn man die Sprache des Landes beherrscht, ist das alles kein Problem", sagt sie. Englisch spricht sie fließend, Spanisch, Französisch und Latein nahezu. "Was mich in der Ferne erwartet, weiß ich nicht. Ich bin ein offener Mensch und einfach gespannt." Zwar hat sie sich bereits in Oxford an der Uni für Geisteswissenschaften beworben, doch überzeugt ist sie einfach noch nicht. "Ich muss mich ja jetzt auch nicht übermäßig stressen."

Die 17-Jährige will, bevor sie sich wieder für Jahre festlegt, "einfach mal raus in die Welt." Außerdem brauche sie für Oxford ein Stipendium. "Und das ist für Sprachen- und Geisteswissenschaften nicht so einfach zu bekommen." Als Überfliegerin oder Hochbegabte würde sich die 17-Jährige, die in ihrer Freizeit gern Nietzsche liest, nicht bezeichnen. "Ich bin einfach pflichtbewusst", sagt sie.

Und zwar von der Grundschule an. "Vielleicht war ich ein wenig früher als andere selbstständig", räumt sie ein. Im zweiten Halbjahr der siebten Klasse überspringt sie dann ein Jahr und macht in der achten Klasse weiter. "Das fiel mir nicht leicht, doch ich habe mich durchgekämpft."

Neben der Schule arbeitet die 17-Jährige seit Jahren im Café am Benrather Schloss. "Ein Nebenjob gehört doch dazu." Den Job wird sie allerdings nicht ganz so sehr vermissen, wie ihren festen Freund. "Er findet es nicht so gut, dass ich allein so weit weggehe." Doch Louise Leitsch ist nicht aufzuhalten. Sie sprüht förmlich vor Energie und sucht nach neuen Eindrücken. "Ich freu mich auf alles, was kommt, und auch auf meine Rückkehr."

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