Kö-Bogen Fassade wieder abgebaut

Düsseldorf · Vor zweieinhalb Wochen – pünktlich zum Richtfest – wurden an den Libeskind-Bauten die ersten Elemente der Fassade montiert. Doch wo 15 Teile hingen, ist nun wieder der fensterlose Rohbau zu sehen. Der Grund: Ein Detail muss auf Wunsch des Projektentwicklers nachgebessert werden.

 Hinter den Baucontainern, im Durchgang zwischen den beiden Gebäuden, hingen bis vor kurzem bereits 15 Fassaden-Elemente — sie reichten bis ins zweite Obergeschoss. Sie wurden wieder abmontiert, weil in Details nachgebessert wird.

Hinter den Baucontainern, im Durchgang zwischen den beiden Gebäuden, hingen bis vor kurzem bereits 15 Fassaden-Elemente — sie reichten bis ins zweite Obergeschoss. Sie wurden wieder abmontiert, weil in Details nachgebessert wird.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Vor zweieinhalb Wochen — pünktlich zum Richtfest — wurden an den Libeskind-Bauten die ersten Elemente der Fassade montiert. Doch wo 15 Teile hingen, ist nun wieder der fensterlose Rohbau zu sehen. Der Grund: Ein Detail muss auf Wunsch des Projektentwicklers nachgebessert werden.

Das erste Fassadenelement wurde am 18. September, drei Tage vor dem Richtfest, montiert.

Das erste Fassadenelement wurde am 18. September, drei Tage vor dem Richtfest, montiert.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Als am 21. September 800 geladene Gäste auf die Groß-Baustelle am Schadowplatz strömten und auch der Star-Architekt Daniel Libeskind anreiste, um für die nach seinem Entwurf entstandenen Gebäude das Richtfest zu feiern, gab es schon einen Eindruck von der Fassade: Im Durchgang zwischen den zwei Bauten, direkt am Anfang vom Schadowplatz aus hingen etwa 15 Elemente aus Glas und hellem Stein der Sorte "Römischer Travertin". Die erste Ladung war vier Tage zuvor von der Firma Lindner aus Arnstorf angeliefert worden, einen Tag später war das erste Teil montiert.

Doch inzwischen sind alle Fassaden-Elemente wieder weg — zumindest an dieser Pionierstelle. Ein paar Meter weiter, nahe der Hochstraße Tausendfüßler sind sechs Teile an der gerundeten Front angebracht. Doch was ist der Grund für die verschwundene Fassade?

Alle Elemente nachgebessert

"Als die Elemente hingen, haben unsere Experten sie noch einmal genau inspiziert", sagt Stefan Mühling, Chef des Projektentwicklers "Die Developer". "Wir haben ein Ausführungsdetail gesehen, das nicht so war, wie wir es uns vorgestellt haben." Konkret ragte offenbar eine kleine Leiste weiter heraus, als es vorgesehen war. Daraufhin wurden alle Elemente wieder abgeschraubt, sie werden jetzt nachgebessert, sagt Mühling. Ebenso alle Teile, die bereits vorproduziert waren. Was die Konsequenzen der rausragenden Leiste hätten sein können, sagt Mühling nicht. Allgemein gelten die Übergangsbereiche von gläsernen Fassaden als sensibel, weil durch einige Millimeter sich der Druck aufs Glas erheblich erhöhen kann.

"Das ist alles kein Drama", versichert Mühling. Die Fachbauleitung und das Qualitätsmanagement des Projektentwicklers kontrollierten permanent jeden Bauschritt und ließen gegebenenfalls nachjustieren. Zu großen Verzögerungen wird das Nachbessern laut dem Developer-Chef ebenfalls nicht führen. "Statt Anfang Februar wird die Fassade eben Ende Februar, Anfang März fertig", so Mühling. Auf die offizielle Eröffnung im September werde das keinerlei Einfluss haben.

Insgesamt wird die Fassade der beiden Gebäude aus 2800 Einzelteilen bestehen. Manche sind nur 1,35 Meter, andere 2,70 Meter breit, einige sind 5,60 Meter, einige niedriger. Die Elemente sind gerade, geknickt oder gerundet. Das Verhältnis von Glas und hellem Naturstein differiert. Dadurch wird der Eindruck erweckt, als sei die Fassade in Bewegung. Zudem sieht sie auf jeder Seite der Gebäude anders aus: Zum Schadow- und zum Gustaf-Gründgens-Platz ist die Fassade geschwungen und betont die Horizontale, zum Hofgarten und zur Königsallee hin steht die Vertikale im Vordergrund — immer wieder durchbrochen von diagonalen Einschnitten, die später bepflanzt werden. Insgesamt hat die Fassade eine Fläche von mehr als 15 000 Quadratmetern.

(jco)
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