Motorrad-Fans Frankenheim bietet Motorrad-Bestattung an

Düsseldorf · Das Bestattungshaus Frankenheim hat ein Angebot für Motorrad-Fans in sein Programm aufgenommen. Ab sofort können Särge und Urnen auch mit einem speziellen Motorrad zum Friedhof überführt werden. An den Standorten Düsseldorf, Krefeld und Mettmann bietet das Unternehmen in Kooperation mit der Firma JG-Motorradbestattungen diesen Service an.

 Jörg Grossmann (vorne) überführt für Frankenheim Särge und Urnen mit einem Motorrad zum Friedhof.

Jörg Grossmann (vorne) überführt für Frankenheim Särge und Urnen mit einem Motorrad zum Friedhof.

Foto: Bretz, Andreas

Vergangene Woche gab es am Nordfriedhof die Premiere, weitere Fahrten sollen bald folgen. Während eine reguläre Friedhofs-Überführung bei Frankenheim 195 Euro kostet, werden für den Motorrad-Transfer 1190 Euro berechnet. Die Differenz von rund 1000 Euro gehe auf den großen Aufwand zurück, sagt Geschäftsführer Claus Frankenheim.
Partner JG-Motorradbestattungen verfügt bislang nur über eine umgebaute Kawasaki, die jedes Mal mit einem Spezialanhänger vom Unternehmenssitz Usingen im Taunus ins Rheinland gebracht werden muss. Bald soll auch eine Harley Davidson buchbar sein. "Langfristig soll es zehn Maschinen geben", sagt Jörg Grossmann, Inhaber und Gründer von JG-Motorradbestattungen.

Der begeisterte Motorradfahrer hat das Unternehmen vor einem Jahr gegründet. Ausschlaggebend war eine Motorrad-Bestattung, die der 48-Jährige 2009 in den USA erlebt hatte. Daraufhin begann er eine lange Recherche zu der technischen Machbarkeit eines für den deutschen Straßenverkehr zugelassenen Beiwagens und den Marktchancen seiner Geschäftsidee.

100 000 Euro habe er in Bau und Entwicklung investiert. Neben dem Rheinland hat Grossmann bereits Kooperationspartner in Großstädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und München gefunden. Kritik an der Motorrad-Bestattung nimmt Claus Frankenheim in Kauf. "Trauer ist immer individuell", sagt der Geschäftsführer. Während manche Menschen schon die Überführung in einem weißen Auto als unangemessen empfinden würden, könne für andere eine Motorrad-Beerdigung genau das Richtige sein.

Seine Erfahrung aus Trauergesprächen habe gezeigt, dass Menschen besser trauern können, wenn sie das Gefühl haben, dem Verstorbenen zur Bestattung einen Wunsch erfüllt zu haben. In Absprache seien auch Umwege, zum Beispiel über die Kö, möglich.

(jaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort