Geburtstag des „Lycée français de Düsseldorf“ Französische Schule wird 50

Düsseldorf · Im Herbst 1962, kurz vor Abschluss des deutsch-französischen Vertrages, gründeten Eltern im Gartenhaus des Konsulats an der Cecilienallee die französische Schule. Heute werden an der Graf-Recke-Straße 574 Kinder aus 27 Nationen unterrichtet.

 OB Dirk Elbers (l.) schätzt die französische Schule. Zum Richtfest für den Neubau kam er gerne.

OB Dirk Elbers (l.) schätzt die französische Schule. Zum Richtfest für den Neubau kam er gerne.

Im Herbst 1962 hielt die Welt den Atem an. In Kuba und Berlin prallten die beiden Weltmächte aufeinander, ein Weltkrieg schien nicht mehr ausgeschlossen. Doch es gab auch Hoffnung. Im freien Westen Europas wurden zur gleichen Zeit aus Erbfeinden engagierte Freunde. Unterhändler Adenauers und de Gaulles verhandelten vor 50 Jahren letzte Details des deutsch-französischen Vertrags, während an der Düsseldorfer Cecilienallee die erste französische Schule der Region an den Start ging. "15 Schüler trafen sich auf Initiative einiger Eltern zum Unterricht in der Gartenlaube des französischen Konsulats", sagt Barbara Asboth, stellvertretende Vorsitzende des Elternvereins.

15 Jahre blieb das so. Dann wurde es endgültig zu eng. Ende der 70er Jahre zog das "Lycée français de Düsseldorf" mit rund 170 Jungen und Mädchen an die Graf-Recke-Straße auf das Gelände einer ehemaligen Kleingarten-Siedlung. "Damals waren 95 Prozent der Schüler Franzosen und Halbfranzosen oder stammten aus dem französischsprachigen Afrika", erinnert sich Marie-José Assmann. Von 1979 bis 2009 arbeitete die Lehrerin an der Graf-Recke-Straße. Drei Jahrzehnte, in denen sich viel verändert hat. "Heute sind an der Schule 27 Nationen vertreten. Und neben dem französischen Baccalauréat kann man gleichzeitig das deutsche Abitur machen oder einen Zusatz-Abschluss in Englisch erwerben", sagt die Pädagogin.

Eine Entwicklung, die gepaart mit viel Elterninitiative die Schule zu einem Erfolgsmodell machte. 1992 sorgten Container vorübergehend für mehr Platz, 1994 folgte ein Grundschulgebäude, 1998 wurde ein eigenes Haus für die Vorschule errichtet. Seit wenigen Wochen in Betrieb: der Neubau mit Mensa, Küche, Oberstufen-Trakt und Verwaltung. Heute besuchen 574 Kinder zwischen drei und 18 Jahren die unterschiedlichen Klassen. "Bald wird auch die Oberstufe zwei Klassen pro Jahrgang haben", freut sich Asboth über die ungebrochene Beliebtheit der Privatschule, deren Lehrplan sich nach den für sämtliche französische Auslandsschulen verbindlichen Vorgaben richtet.

Für besonders gelungen hält Beatrice Behl, die seit 1981 an der Graf-Recke-Straße unterrichtet, die Beziehung zwischen Düsseldorf und der französischen Schule. Und dass nicht nur, weil die Stadt am Rhein einen Faible für Mode und eleganten Lebensstil ("Klein-Paris") hat. "In diesen drei Jahrzehnten wurde aus Düsseldorf eine echte Weltstadt und aus uns eine französische Schule mit immer stärker internationalem Flair", sagt die Pädagogin. Überzeugt ist sie von den dort vermittelten Werten. "Disziplin und Lernbereitschaft sind für die meisten unserer Kinder und Jugendlichen ebenso selbstverständlich wie Toleranz und Offenheit."

Gefeiert wird am kommenden Freitag. Dann weiht die Schule mit geladenen Gästen ihren Neubau ein. Am Samstag gibt es ein Ehemaligen-Treffen ab 14.30 Uhr auf dem Gelände an der Graf-Recke-Straße 220. Anmeldungen sind über die Homepage www.lfdd.de möglich.

(ahem)
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