Dreck-weg-Tag Frühjahrsputz in der Stadt

Düsseldorf · Bei der 14. Auflage des Dreck-weg-Tags sammelten 4900 Freiwillige rund 22 Tonnen Müll. Sie waren überall aktiv. Doch es gab auch die Kehrseite. Der Party-Müll am Rhein von Samstagabend blieb liegen.

 Angelina Rhein und ihre Tante Ai Kotama fanden auch Papier in dem Osterglocken-Beet im Rheinpark.

Angelina Rhein und ihre Tante Ai Kotama fanden auch Papier in dem Osterglocken-Beet im Rheinpark.

Foto: Bretz, Andreas

Ganz aufgeregt hüpft Angelina Rhein aus dem Wagen, dann läuft sie auf die Wiese. Die Dreijährige schaut sich noch einmal kurz um, bückt sich und zeigt voller Stolz ein Stück Papier. Es ist Dreck-weg-Tag, die 14. Auflage. Und die Mitarbeiter der Bank of Tokyo sind - wie in den vergangenen sechs Jahren - dabei. Ihr Revier: der Rheinpark südlich der Theodor-Heuss-Brücke.

Für rund 60 Leute gibt es knallgelbe Westen, Arbeitshandschuhe (in unterschiedlichen Größen) und Mülltüten, gestellt von der Awista. Für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. "Wir wollen unseren Beitrag zu einer sauberen Stadt leisten", sagt Mitorganisator Kenzo Okumura. Diese Motivation haben auch die Mitarbeiter des Hyatt.

20 Freiwillige haben sich gemeldet. Familienmitglieder und Freunde brachten sie gleich mit. Hoteldirektorin Monique war begeistert. "Wir machen oft Aktionen mit der Hyatt-Community", sagt sie. Dass ihre Mitarbeiter aber eine Kühlschranktür fanden und Reste des letzten Hochwassers, davon war auch sie überrascht.

140 Vereine und Gruppen machten mit. 4900 freiwillige Helfer gab es. Zwar ist die Zahl rückläufig - zu Hochzeiten waren es 11 000 - , doch Ingo Lentz, Vorsitzender der Initiative Pro Düsseldorf zeigte sich bei der gestrigen Bilanz zufrieden. Auch die Akteure der "Düsseldorfer Löwenjagd" beteiligten sich. In voller Löwen-Montur putzten sie den Bergischen Löwen am Ende der Kö. "Wir haben Grabsteinpflege besorgt, damit wir das Denkmal angemessen reinigen können", sagt Roland Kern. "Das Wetter kommt uns dabei gelegen. Allerdings schwitzt man nun umso mehr im Löwenfell."

Trotz Schweiß strahlte der Bergische Löwe am Ende der Aktion genauso wie die sechs putzenden Akteure. Zu den Stammkräften des Dreck-weg-Tage gehören die Mitglieder des Allgemeinen Bürgervereins Urdenbach, die die Urdenbacher Kämpe von Piels Loch bis Haus Bürgel reinigten. Für die 70 Helfer gab es jede Menge zu tun.

Auch Party-Müll mussten sie wegschaffen. Und als Samstag Nachmittag die Stadt an zahlreichen Ecken gesäubert war, da machten sich bereits die Ersten zum Rheinufer in Oberkassel auf. Hunderte hatten sich bei dem schönen Wetter auf den Rheinwiesen getroffen, was gestern noch deutlich zu sehen war. Überall weiße Flecken (Plastiktüten) und Glas. Und keiner fühlt sich zuständig.

Pro Düsseldorf ist für den Dreck nicht verantwortlich, wie Lentz betont. Und die Awista reinigt nur die Rheinwiesen, wenn sie von der Stadt den Auftrag bekommt. Dies erklärte auch Björn Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Awista. Auf die vollen Mülleimer in der Innenstadt angesprochen, die am Samstag überquollen: "Wir räumen in einem festen Turnus. In der City täglich, an manchen Stellen mehrfach." Vielleicht muss die Reinigung bei schönem Wetter, wenn die Stadt voll ist, noch öfter sein.

(RP/anch/jco)
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