Das sagen die Befürworter Für den Ausbau des Hafens sind neben den Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) vor allem die Industrieunternehmen und die IHK. Das Hauptargument: "Die Menge der Container, die an den belgischen und niederländischen Häfen ankommt, beziehungsweise dort hin muss, wird sich bis 2030 verdreifachen", sagt NDH-Chef Rainer Schäfer. Da Straße und Schiene bereits überlastet seien, müsse man die Binnenschifffahrt nutzen. "Der Rhein kann noch 50 Prozent mehr Last verkraftet, die Straßen, das zeigt die A 40 nach Venlo, ist heute schon voll", meint Nikolai Juchem vom Vorstand des Vereins "Zukunft durch Industrie". Ein Binnenschiff verursache nur ein Fünftel so viel CO2 pro Tonne wie ein Lkw. Um Lärm und Abgase zu vermindern, schwebt den Befürwortern vor, elektrische Transporter einzusetzen. Solche Hafenanlagen werden etwa von Demag Cranes hergestellt, die selbst im Düsseldorfer Süden sitzen.

Das sagen Umweltschützer Dirk Jansen (BUND), Michael Süßer (BUND) und Holger Pieren (Biologische Station Haus Bürgel) haben die Vielfalt von Flora und Fauna auf dem Gelände und am Rhein untersucht. Schützenswert seien vor allem zahlreiche Falterarten, die sich auf den Trockenflächen angesiedelt haben. Außerdem gebe es seltene Schwarzkehlchen und an den Bahndämmen Zauneidechsen. Sie lehnen den Hafenausbau aber nicht grundsätzlich ab. Es sei noch ausreichend Zeit, Maßnahmen zu prüfen, wie man Natur und Hafen in Einklang bringen könne. Das sagen die Anrainer Ellen Förster wohnt am Hafen und gründete eine Bürgerinitiative. Sie lehnt den Hafenausbau grundlegend ab und nenn ihn eine "städtebauliche Katastrophe". Sie sieht das Areal als "grünes Filetstück", das sie erhalten will. Die Künstler (Kunst im Hafen) sind nicht grundlegend dagegen. Sie wollen nur auch bei einem Ausbau ihr Atelier im Hafen behalten.