Düsseldorf Gericht verhandelt zum Kunstpalast

Düsseldorf · In einem weiteren Rechtsstreit um Feuchtigkeit in den sanierten Räumen des Museums tagte am Mittwoch das Landgericht.

Düsseldorf: Gericht verhandelt zum Kunstpalast
Foto: Endermann, Andreas

Die hohe Feuchtigkeit im Museum Kunstpalast (MKP) ist womöglich nicht nur auf ein mangelhaftes Dach zurückzuführen, sondern in einem anderen Trakt auch auf eine falsch konzipierte oder falsch installierte Lüftungsanlage. Darum rankt sich parallel zum Dach-Streit ein Verfahren zur Beweissicherung, das Mittwoch am Landgericht weiterging.

Ein Gutachter befand, die einst eingebaute (inzwischen aber modernisierte) Lüftungsanlage sei für regen Museumsbetrieb völlig unzureichend gewesen. 15 Parteien sind beteiligt: Das Museum steht drei Auftragnehmern gegenüber und elf Subunternehmen. Bevor entschieden wird, ob das Museum klagt, sollen Beweise gesichert werden. Die Frage ist, ob ein falsches Konzept vorlag oder die Ausführung nicht ordnungsgemäß war. Der Gutachter erläuterte, dass die transportierte Luftmenge viel zu gering war, um die Feuchtigkeit und zusätzlich den Atemdunst von auch nur 80 Besuchern pro Stunde zu bewältigen. Das Gericht bot ihm an, Nachfragen schriftlich zu beantworten. Ein Abschluss des Verfahrens ist daher nicht in Sicht.

Auch im Streit um das mangelhafte Dach, über das die RP gestern berichtete, läuft ein solches Beweissicherungsverfahren — deshalb beginnt die Stadt nicht mit der Reparatur, mehrere Säle im Sammlungsflügel sind auf Jahre gesperrt. Wenn die Temperaturen weiter sinken, droht in den kommenden Wochen erneut Kondenswasser in die Säle zu tropfen. Noch ist es dort trocken, teilt das Museum mit.

Die Opposition wirft OB Dirk Elbers Versagen vor. "Es ist eine Schande, wie die Stadtspitze mit dem MKP umspringt", sagt Cornelia Mohrs (SPD). Da werde eine Unternehmensberatung beauftragt, die Abläufe im Haus zu untersuchen, doch die drängenden Probleme mit dem Dach blieben bestehen. Sie fordert, dass eine andere Lösung für die Sammlungspräsentation gefunden wird. "Man kann jetzt nicht einfach die Hände in den Schoß legen."

Die Grünen sehen es als "Skandal", dass das im Frühjahr angekündigte Sanierungsgutachten nicht vorliegt. Schwarz-Gelb sei nicht in der Lage, dem MKP ein Gebäude zur Verfügung zu stellen, das einen normalen Arbeitsablauf ermöglicht. "Die gesperrten Ausstellungsräume sind für mich zum Sinnbild dafür geworden, wie Politik und Verwaltung einen Kulturbetrieb sukzessive an die Wand fahren", so Ratsfrau Marit von Ahlefeld.

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