Kondenswasser an der Decke Großer Schaden für Kunstpalast

Düsseldorf · An der Decke des Museum Kunstpalast bildete sich Kondenswasser. Deswegen ist die zweite Etage des Museums für Besucher derzeit nicht zugänglich. Während die Stadt nach dem Verursacher sucht, muss das Ausstellungshaus zahlreiche Führungen absagen.

Anfang Februar musste Kay Heymer, Leiter der Abteilung Moderne Kunst, die Skulpturen im Museum Kunstpalast abdecken lassen. Das Wasser tropfte stetig in die Ausstellungsräume. Mittlerweile ist die gesamte zweite Etage für Besucher gesperrt, die Exponate wurden weggeräumt.

Anfang Februar musste Kay Heymer, Leiter der Abteilung Moderne Kunst, die Skulpturen im Museum Kunstpalast abdecken lassen. Das Wasser tropfte stetig in die Ausstellungsräume. Mittlerweile ist die gesamte zweite Etage für Besucher gesperrt, die Exponate wurden weggeräumt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Der Wasserschaden im Sammlungsbereich des Museum Kunstpalast betrifft mittlerweile die komplette zweite Etage. Sie musste seit Anfang Februar geschlossen werden, zahlreiche Führungen hat das Museum abgesagt. "Für uns bedeutet das nicht nur einen finanziellen Schaden, sondern auch den Verlust der Schulklassenführungen, da viele interessante Bereiche nicht gezeigt werden können", sagte Marina Schuster, Sprecherin des Museums auf Anfrage der RP.

Eigentlich sollte alles ganz anders laufen: Als das Museum Kunstpalast nach der zwei Jahre dauernden Sanierung im Mai 2011 wiedereröffnet wurde, hatten die Mitarbeiter die Hoffnung, dass das Haus überregional noch bekannter wird. "Wir besitzen Schätze, die kunsthistorisch außerordentlich wichtig sind", so Schuster. Doch die Sanierung war nicht ordnungsgemäß, weswegen Anfang Februar ein Wasserschaden entstand: Vom Dach tropfte Wasser in die Ausstellungsräume der zweiten Etage.

"Wir mussten zuerst den Südflügel schließen und die Exponate vor möglichen Schäden retten", sagte Schuster. Später war auch der Nordflügel betroffen — heute ist die zweite Etage komplett geschlossen. "Die Ausstellungssäle haben wir leer geräumt. In Notdepots mussten wir die Exponate unterbringen", erklärte Schuster.

Das bedeutet gleichzeitig, dass die Ausstellungsflächen weiter reduziert werden mussten. Zwar sind alle anderen Bereiche für Besucher geöffnet, doch die Hälfte der Kunstgegenstände der im Mai 2011 gestarteten Neupräsentation, also insgesamt 250 Gemälde und Skulpturen, sind derzeit nicht zugänglich. Darunter sind die expressionistische Sammlung, die Werke der Klassischen Moderne, unter anderem von Max Beckmann, des 19. Jahrhunderts der Düsseldorfer Malerschule und der Creamcheese-Raum, der an die legendäre Szenekneipe erinnert.

Doch nicht nur finanziell trägt das Museum einen Schaden davon. Auch das Image wird durch die erneute Schließung angegriffen. "Nach der langen Bauphase sind wir derzeit wieder beschnitten, können uns mit unserer tollen Sammlung nicht positionieren", erklärte Schuster die Situation. "Für die Schulen, Volkshochschule und Vereine sind wir derzeit kein verbindlicher Partner." Diesen Imageverlust kann ein Museum nur schwer verwinden.

Ein Gutachter hat herausgefunden, dass es sich um Kondenswasser handelt, das vom Dach tropft. "Nun muss geprüft werden, warum sich das Wasser überhaupt gebildet hat", erklärte Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Unklar sei, wann das zweite Gutachten vorliegt, wie ange die Sanierung dauern und was sie kosten wird. Es werde geprüft, ob es sich dabei um Planungs- Konstruktions- oder Ausführungsfehler gehandelt hat.

Im heute stattfindenden Kulturausschuss (15 Uhr) will die SPD-Ratsfraktion erreichen, dass die Stadtverwaltung baldmöglichst ein Sanierungskonzept für den gesamten Gebäudekomplex vorstellt. Einen Beschluss hat die Fraktion zur Abstimmung vorgelegt. Bereits seit 2008 sind der Verwaltung und der Politik die baulichen Mängel des Museum Kunstpalast bekannt.

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