Düsseldorf/Langenfeld Hells-Angels-Club löst sich auf

Düsseldorf/Langenfeld · Die Hells Angels im Großraum Düsseldorf haben ihre Selbstauflösung beschlossen. Das hat Frank F. (43), ein Sprecher des Charters Midland, unserer Zeitung bestätigt.

Die Rockergruppe Hells Angels ist bundesweit in formal selbstständigen Chartern organisiert. Das Charter Midland, nach Hannover angeblich das größte in Deutschland, wurde 2002 unter anderm von Mitgliedern des von den Behörden verbotenen Charters Düsseldorf gegründet. Es hatte seinen Vereinssitz zuletzt in Langenfeld, davor in Solingen. Das Landeskriminalamt und die Polizei Düsseldorf wollten den Vorgang gestern noch nicht kommentieren.

"Wir hatten einfach keinen Bock auf die ganzen Schikanen", begründete F. den Beschluss zur Selbstauflösung. "Wir kommen auch ohne unsere Jacken klar." Das Vereinsheim in Langenfeld habe man bereits aufgegeben.

Nach einer Massenschlägerei in der Mönchengladbacher Altstadt, als Anhänger der verfeindeten Hells Angels und Bandidos aufeinander einprügelten, hatte die Polizei den Verfolgungsdruck auf die Rocker erhöht.

Bei der Auseinandersetzung hatte es zwei Schwerverletzte gegeben. Unmittelbar danach verübten Unbekannte einen Sprengstoffanschlag auf ein Clubheim der Bandidos in Herten. Wenig später durchsuchten 250 Polizisten das "Red Pearl" in Düsseldorf, das vom Clan 81, einer Unterstützer-Organisation der Hells Angels, betrieben wird. Gegen eine Person wurde Strafanzeige erstattet. Ein Sprecher der Kreispolizei Mettmann betonte allerdings, dass man mit dem Charter Midland der Hells Angels nie Probleme gehabt habe.

Wilfried Albishausen, NRW-Chef des Bundes der Kriminalbeamten, betonte, dass man nun im Auge behalten müsse, wo die Mitglieder des Charters unterkämen.

(ock/url)
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