Wehrhahn-Linie in Düsseldorf Im U-Bahn Tunnel liegen die ersten Gleise

Düsseldorf · Vom Bilker Bahnhof aus verlegen Bauarbeiter die Schienen in Richtung Heinrich-Heine-Allee. Auf das Schotterbett werden die bereits vormontierten Gleiskörper verlegt.

Wehrhahn-Linie: Umbau am Bilker Bahnhof
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Wehrhahn-Linie: Umbau am Bilker Bahnhof

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Als die Düsseldorfer vor ein paar Wochen eingeladen waren, die neue U-Bahn-Röhre der Wehrhahn-Linie zu besichtigen, war auf dem Boden nur der nackte Beton zu sehen. Das ist nur noch Geschichte - seit ein paar Tagen ist die Bochumer Firma Spitzke nun damit beschäftigt, die ersten Gleise in den Tunnel zu legen.

Am Bilker Bahnhof bauen 15 Arbeiter Schienen und Schwellen zusammen bis daraus ein vorgefertigtes so genanntes Gleisjoch entsteht. "Wir achten auf Stabilität und Passgenauigkeit", sagt Bauleiter Atanur Göcmen. Mit drei Baggern werden die zusammengesetzten Elemente Stück für Stück in den neuen Tunnel befördert.

Zuvor sind unterirdisch bis zum Bahnhof "Benrather Straße" schon rund 7000 Tonnen Schotter auf dem Beton verlegt worden. Alle paar Meter sorgt eine Abflussrinne dafür, dass Feuchtigkeit ablaufen kann. Gut einen Kilometer liegen die Gleise nun schon im Tunnel. "Wir kommen gut voran und liegen im Zeitplan", sagt Göcmen.

Nur bis April hat die Firma Spitzke Zeit, die rund 1,5 Kilometer langen Gleise zu verlegen. "Dann müssen wir bis August Pause machen, denn dann starten die Ausbauarbeiten im Tunnel", sagt Göcmen. Was fehlt, sind Fahrleitungen und Verkabelung sowie Wand- und Deckenverkleidung. Die Bodenbeläge und abschließend die künstlerische Gestaltung kommen allerdings erst kurz vor der Fertigstellung.

Um die Gleise exakt zu verlegen, wird Ende März eine Stopfmaschine zum Einsatz gebracht. Sie hebt die Gleise alle 1,5 Meter an, verfüllt den restlichen Schotter und richtet die Gleise mit Hilfe exakter Messtechnik genau aus.

Die Firma Spitzke hat den Auftrag, die insgesamt 3,4 Kilometer lange unterirdische Strecke Zug zum Zug mit Gleisen auszustatten. "Eine spannende Aufgabe, die uns sehr viel Spaß macht", sagt Göcmen.

Wenn die Wehrhahn-Linie fertig ist, werden fünf derzeit noch oberirdisch verkehrende Straßenbahnlinien ersetzen. Störungen, wie Kreuzungen und die gemeinsame Nutzung des Straßenraumes mit Autos, Bussen und Fahrrädern, werden damit aufgehoben. Für die Friedrichstraße wurden bereits erste Pläne vorgestellt. Dort sollen nach dem Wegfall der Bahnlinien breitere Bürgersteige gebaut werden.

Dort könnten Terrassen für Cafés entstehen. Auf der parallel verlaufenden Elisabethstraße entstehen zusätzliche Parkplätze, weil Schrägparken möglich gemacht werden soll.

Gedacht wird vor allem an die Radfahrer, die auf Friedrich- und Elisabethstraße einen jeweils 2,50 Meter breiten Streifen zur Verfügung haben werden. Ähnlich breite Radwege werden aller Voraussicht nach bis in Richtung Heinrich-Heine-Allee fortgesetzt.

Was aus der Schadowstraße wird, ist derzeit noch nicht klar. Die Stadt hat den Dialog mit den Bürgern gesucht, mehr als 700 Anregungen sind mittlerweile eingegangen. Eine von drei Varianten sieht einen geteilten Verkehrsraum vor, auf dem sich Fußgänger, Rad- und Autofahrer gemeinsam aufhalten. So etwas ist in den Niederlanden bereits sehr erfolgreich.

(RP/ila)
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