Damm zwischen Lörick und Büderich Jetzt wird der alte Deich saniert

Düsseldorf · Der Damm zwischen Lörick und Büderich ist schwer zu erneuern: Fünf Meter unter dem Deichfuß verlegte man 1990 Abwasserrohre, die nun eigens durch eine zehn Meter tiefe Beton-Spundwand gesichert werden müssen.

 Zurzeit wird der alte Deichfuß abgebaggert, um die Beton-Spundwand zum Schutz der Abwasserleitung zu erstellen. Diese Arbeiten können auch im Winterhalbjahr fortgesetzt werden.

Zurzeit wird der alte Deichfuß abgebaggert, um die Beton-Spundwand zum Schutz der Abwasserleitung zu erstellen. Diese Arbeiten können auch im Winterhalbjahr fortgesetzt werden.

Foto: Boris Schmidt

Am Deich zwischen Lörick und Büderich sind die Bagger am Werk. Für 17 Millionen Euro saniert die Neue Deichschau Heerdt den Hochwasserschutz zwischen der Stadtgrenze nach Düsseldorf und dem Büdericher Modellflugplatz am Apelter Weg auf 2,8 Kilometer Länge. 80 Prozent der Kosten übernimmt das Land NRW. Die Arbeiten sollen bereits Ende 2012 weitgehend abgeschlossen sein.

Zwei Faktoren erschweren das Projekt: Zum einen liegt unter dem Deichfuß auf der gesamten Strecke eine in den frühen 1990er Jahren gebaute Abwasserleitung, die zur Kläranlage Düsseldorf-Nord in Ilverich führt. Heute weiß man, dass die Erdmassen unter dem Deich sich bei starkem Hochwasser bewegen und die fünf Meter tief liegende Leitung zerstören können. Um das zu verhindern, muss nun auf der Rheinseite der Leitung eigens eine Beton-Spundwand zehn Meter tief in den Boden getrieben werden, erläutert Kristian Lütz, Abteilungsleiter Gewässerbau bei der Stadt Düsseldorf.

Zum anderen: In Höhe Niederlörick ist für einen landseitig um 20 Meter verbreiterten Damm schlicht kein Platz. Daher bleibt der alte Hochwasserschutz dort auf etwa 800 Metern erhalten. Er wird allerdings durch eine Spundwand um 1,30 Meter erhöht. Diese Wand ragt gut elf Meter tief in Deich und Erdreich hinein. Der sichtbare Teil soll verklinkert werden. Von der Deichkrone aus kann man darüber hinwegschauen.

Auf den restlichen zwei Kilometern ist die Sanierung eher ein Neubau. Das Material des alten Deichs (120 000 Kubikmeter) wird abgebaggert und neu aufgebracht. Hinzu kommen noch 90 000 Kubikmeter wasserundurchlässiger Lehm für die Rheinseite des Bauwerks und 25 000 Kubikmeter Kies und Sand für die Landseite.

Die immerhin rund 12 000 Lkw-Ladungen Material werden über eine extra errichtete Baustraße von der Niederlöricker Straße (Nähe "Hof am Deich") aus angeliefert. Meerbuschs Planungsdezernent Just Gérard ist froh über diese Lösung, da Sand, Lehm und Kies ansonsten komplett über den Apelter Weg transportiert worden wären. Die Lkw-Kolonnen hätten sicher regelmäßig zu Staus vor dem K-Bahnübergang am Landsknecht geführt.

Auch der Bau einer Anlandestelle zur Anlieferung des Baumaterials am Rhein wie in Höhe Meerbusch-Nierst sei geprüft worden, erklärt Lütz. Dies habe sich jedoch aus Umweltschutzgründen, wegen des Schiffsverkehrs und der zu erwartenden Kosten nicht angeboten.

Gute Nachrichten gibt es für Radfahrer: Die Krone des neuen Deichs soll komplett als Fuß- und Radweg ausgebaut werden. Während der Bauzeit werden für Spaziergänger und Radler Umleitungen ausgeschildert.

Nach Ende der Arbeiten wäre der gesamte Meerbuscher Rheindamm nach neuesten Erkenntnissen sicher vor Hochwasser. Die zurzeit auf Hochtouren laufenden Deicharbeiten am 3,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Meerbuscher Ortsteil Langst-Kierst und der Stadtgrenze nach Krefeld sollen im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden.

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