Schadowplatz Kö-Bogen: Pflaster im Stresstest

Düsseldorf · Über Wochen waren sieben Steinsorten auf dem Schadowplatz den Belastungen des Weihnachtsmarktes ausgesetzt. Natursteine erscheinen gut für den Kö-Bogen geeignet. Dagegen haben Betonplatten mehr Schäden.

 Auf sieben 50 Quadratmeter-Feldern prüfte die Stadt die Platten. Der helle Rheinkiesel (Vordergrund) verfärbte sich stark.

Auf sieben 50 Quadratmeter-Feldern prüfte die Stadt die Platten. Der helle Rheinkiesel (Vordergrund) verfärbte sich stark.

Foto: Christoph Göttert

Nicht alle neuen Pflastersteine für den Kö-Bogen haben den "Härtetest" bestanden. Um die Qualität zu prüfen, hatte die Stadt vor der Adventszeit sieben Pflastersorten auf dem Schadowplatz verlegt.

 An Steinen der Sorte Decado finerro in Grau brachen Kanten ab.

An Steinen der Sorte Decado finerro in Grau brachen Kanten ab.

Foto: Christoph Göttert

Über sechs Wochen waren die Steine den Belastungen des Weihnachtsmarktes ausgesetzt: Mit dem Ergebnis, dass an einigen Steinen Ecken abbrachen und sich Teile der Pflasterung verfärbten. Vor allem die Betonsorten erscheinen als Kö-Bogen-Pflaster ungeeignet, während an den Natursteinen weniger Schäden zu sehen sind.

 Die Sorte Grauwacke hat Schäden. Passanten gefällt sie aber dennoch.

Die Sorte Grauwacke hat Schäden. Passanten gefällt sie aber dennoch.

Foto: Christoph Göttert

Der helle Rheinkiesel vor dem Besucherpavillon des Kö-Bogens fiel beim "Stresstest Weihnachtsmarkt" gleich bei zwei Kriterien durch. An den Stellen, auf denen keine Buden standen, legte sich binnen kurzer Zeit eine dunkle Schmutzschicht auf die Betonplatten. Darüber hinaus brachen an einigen Steinen aber auch die Seitenkanten ab. Nicht viel besser schnitt die Sorte Decado finerro in grauer Granitoptik ab. An diesen Betonsteinen brachen ebenfalls Teile heraus, während die gelben Platten der Sorte zwei Felder weiter trotz des Weihnachtsmarktes keine Beschädigungen aufwiesen.

Letzteres gilt auch für eine weitere Betonsteinsorte, die als Variante für den Kö-Bogen auf dem Schadowplatz getestet wurde. Am Übergang zur Schadowstraße hatte die Stadt das Pflaster Boulevard Grassano verlegen lassen. Alle Lkw, die für den Aufbau und die Belieferung des Weihnachtsmarktes benötigt wurden, fuhren auf den Platten, ohne dass Schäden sichtbar wurden. Dennoch erhält Boulevard Grassano nicht nur gute Noten. "Bei Regen sind die Platten sehr glatt", sagte gestern ein Mann, der mit seinen Ledersohlen beinahe auf den Steinen ausgerutscht wäre.

Er favorisiert den Naturstein daneben. "Der wirkt natürlich", sagte der Düsseldorfer über den Stein Herschenberger Granit, der nach sechs Wochen Weihnachtsmarkt überdies keine Beschädigungen aufweist. Ein Resultat, das auch für den Naturstein Amarello Granit gilt. Dieser Stein überstand den Weihnachtsmarkt ebenfalls, ohne dass Ecken abbrachen. Darüber hinaus hatten Fußgänger wegen der rauen Oberfläche des Steins auch beim gestrigen Regenwetter einen festen Halt.

Eine zwiespältige Bilanz weist hingegen die Sorte Grauwacke auf. Diese Platten sind die einzigen Natursteine, an denen Kanten brachen. Trotzdem sprachen sich gestern Passanten für diesen Stein aus. "Die dunklen Platten würden gut zu den hellen Libeskind-Bauten passen", sagte zum Beispiel Inge Breitweber, die in Hilden wohnt, aber noch regelmäßig ihre alte Heimatstadt Düsseldorf besucht.

(jco)
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