Horst Eckert im Düsseldorfer Polizeipräsidium Krimiautor erklärt seine "Festung"

Düsseldorf · Als Festung bezeichnet Horst Eckert das Polizeipräsidium in Düsseldorf. In einem Neudruck vereint der Kriminalautor unter dem Titel "Die Festung" nun seine Erstlingswerke "Annas Erbe" und "Bittere Delikatessen". Das Präsidium ist für Eckerts Werke immer wieder eine Konstante.

Karl Thann, Tom Sowboda oder Ben Engel heißen die Protagonisten in den Kriminal-Romanen des Düsseldorfer Autors Horst Eckert. Und auch, wenn sich die Helden in seiner mittlerweile elf erschienenen Werken immer wieder ändern, gibt es eine Konstante - "Die Festung" wie der Autor sie nennt. Das ist der Name, den Eckert dem Düsseldorfer Polizeipräsidium gegeben hat und der nun die jetzt veröffentlichte Sonderausgabe trägt.

Sein erster Roman "Annas Erbe"(1995) spielte noch gar nicht in Düsseldorf — zumindest nicht offensichtlich. "Sie werden in dem Buch kein einiges Mal den Stadtnamen Düsseldorf lesen", erklärt Horst Eckert am Mittwoch bei der Vorstellung des Doppelbandes im Düsseldorfer Polizeipräsidium. Den Ort zu nennen, ist aber auch nicht notwendig. Der Leser weiß unmittelbar, dass es sich um die Landeshauptstadt handelt. In den nachfolgenden Werken (insgesamt elf Romane und eine Geschichtssammlung) nennt der Krimi-Autor die Stadt, in der er seit 1987 lebt, offen.

Dass das Düsseldorfer Polizeipräsidium eine Konstante in den Krimis darstellt, ist kein Zufall. Schließlich hat der 53-Jährige damals an der Lorettostraße, in Nähe des Präsidiums, gelebt. "Als ich die Architektur des Gebäudes gesehen habe, da kam ich mir recht klein vor", erklärt Eckert. "Da fiel mir spontan der Name 'die Festung' ein." Der mehrfach ausgezeichnete Krimi-Autor stellte sich vor, dass seine Figuren die Festung so nennen würden. Dass in der Realität einige der Polizisten ihr Gebäude mittlerweile auch so nennen, freut den Diplompolitologen.

Zwar kannte Horst Eckert, der 15 Jahre lang als Fernsehreporter gearbeitet hat, durch seine Arbeit als Journalist schon einige Räume des Polizeipräsidiums, durch seine schriftstellerische Tätigkeit wurde sein Wissen über das Gebäude und die darin arbeitenden Personen intensiviert.

So hält der Düsseldorfer Autor nicht nur im Polizeipräsidium Lesungen, sondern sucht auch Rat bei der Polizei. Besonders bei Klaus Dönecke, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums, der das Gebäude kennt wie kein anderer. "Mittlerweile gibt es eine handvoll von Autoren, die bestimmte Anfragen haben und die ich vermittele", erklärt Dönecke.

Für seinen jüngsten Roman "Der Schwan" hatte Eckert beispielsweise eine ganz besondere Anfrage. Er wollte einmal beim Schießtraining dabei sein. Um Handlungsschlüsse möglichst authentisch schildern zu können, lässt der Autor aber auch einzelne Passagen von Polizisten gegenlesen. Trotz allem muss jedoch Fiktion bleiben, betont der Autor.

Immer wieder beherrschend ist dabei das Bild des Düsseldorfer Polizeipräsidiums. "In dem Roman schauen wir in verschiedene Räume hinein, wir schauen aber auch in verschieden Köpfe", sagt Ulrike Rodi, Geschäftsführerin des Grafit-Verlags, in dem Eckerts Werke erscheinen.

Besondere Bedeutung hat für Eckert der Paternoster-Aufzug im Präsidiums. "Das ist der Ort wo die Figuren meines Romans einsteigen und dort mit jemandem zusammen treffen, den sie gar nicht leiden können. Trotzdem müssen sie ein paar Sekunden miteinander aushalten", erklärt Eckert. "Das sind für mich schöne Momente."

"Die Festung" - die ersten beiden Romane von Horst Eckert in einem Band (Grafit, August 2012), 12,90 Euro.

(ila)
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