Düsseldorf Schläpfers Rheinopern-Ballett kooperiert nicht mit Köln

Düsseldorf · Es wäre die Überwindung einer Barriere auf epochalem Niveau gewesen. Alle hätten sich lachend in den Armen gelegen, die Idee schien logisch und clever zugleich – nun wird es doch nicht funktionieren.

 Die beiden Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU, Düsseldorf) und Jürgen Roters (SPD, Köln) Anfang des Jahres.

Die beiden Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU, Düsseldorf) und Jürgen Roters (SPD, Köln) Anfang des Jahres.

Foto: RP-Archiv

Es wäre die Überwindung einer Barriere auf epochalem Niveau gewesen. Alle hätten sich lachend in den Armen gelegen, die Idee schien logisch und clever zugleich — nun wird es doch nicht funktionieren.

Die in Erwägung gezogene Zusammenarbeit zwischen dem Ballett der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und den Bühnen der Stadt Köln kommt nicht zustande.

Sie war ins Zentrum des Interesses gerückt, weil die Stadt Duisburg, der Juniorpartner in der Rheinoper, nicht nur seinen Anteil am Gesamtvolumen der Rheinoper senken, sondern den neuen Minderbetrag auch deckeln will; Tariferhöhungen für die Mitarbeiter sollen dann in Duisburg nicht übernommen werden.

Auch der Kölner Haushalt sieht finster aus; die Ballettkooperation mit Düsseldorf, so die Überlegung, hätte einen hohen Synergie-Effekt bringen können.

Soeben wurden die Gespräche über diese Kooperation mit Köln abgeschlossen, die Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers angestoßen hatte. Wie dessen Presseamt mitteilt, komme die Verwaltung der Stadt Köln zum Ergebnis, dass eine dauerhafte Aufstockung des Bühnenetats um drei Millionen Euro "angesichts der Kölner Haushaltslage nicht umsetzbar und nicht mehrheitsfähig" sei.

Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander teilte diese Entscheidung der Verwaltung mit und bedauerte sie "außerordentlich", da er die "Zusammenarbeit mit Schläpfer und seiner Compagnie für künstlerisch und kulturpolitisch außerordentlich interessant und richtig" hbefunden hätte. Allerdings sagte ein Sprecher der Stadt Köln, das Düsseldorfer Angebot sei "relativ unflexibel" gewesen.

Düsseldorfs OB Elbers sagte zu dieser Entscheidung: "Eine mögliche Kooperation mit Köln war angesichts der Tatsache, dass die Kölner keine Sparte Ballett haben und uns ihr Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert haben, prüfwürdig. Diesen Prüfauftrag habe ich seinerzeit erteilt. Ich bedauere, dass die Verwaltung der Stadt Köln nun keine Möglichkeit sieht, eine dauerhafte finanzielle Beteiligung an einer Ballettkooperation mit der Deutschen Oper am Rhein sicherzustellen. Wir werden ein Gespräch mit der Landesregierung suchen, um zu prüfen, ob eine finanzielle Beteiligung des Landes möglich wäre, um die künstlerische Qualität des Balletts am Rhein dauerhaft auf hohem Niveau zu sichern."

Damit riskiert Elbers einen Blick auf einen weiteren denkbaren Mitträger — das Land NRW. Diesen Blick haben allerdings schon andere unternommen. Bislang wurden die meisten Bittgesuche im Ministerium abschlägig beschieden. Andererseits ist Martin Schläpfers Rheinopern-Ballett derzeit das einzig bedeutende Tanzensemble des Landes (zumal nach dem Tod von Pina Bausch in Wuppertal).

(RP/ila)
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