An Leukämie erkrankt Lina sucht ihren Lebensretter

Die Dreijährige ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend eine Stammzellenspende. Ihre Patentante organisiert eine Registrierungsaktion für kommenden Samstag in Meerbusch.

Zehn Fakten über Leukämie
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Foto: DAK/Scholz

Lina möchte in den Kindergarten gehen, herumtoben und Lesen lernen. Doch das geht nicht, denn sie liegt in der Uniklinik. Die Dreijährige ist an Leukämie erkrankt. Die Chemotherapie schlug bei ihr nicht an.

Darum braucht das kleine Mädchen schnellstmöglich eine lebensrettende Stammzellenspende. Ihre Patentante und Freunde organisieren daher gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion für kommenden Samstag.

Dafür entwarfen sie Flyer mit der Aufschrift: "Gemeinsam für Lina - Lebensretter gesucht!", die sie seit Wochen überall verteilen. "Im November vergangenen Jahres litt Lina unter einer Lungenentzündung, bei der keine Behandlungsmethode anschlug", sagt ihre Patentante, Tanja Nußbaum (39). Drei Tage vor Weihnachten dann die schockierende Diagnose. "Seitdem ist sie mehr im Krankenhaus als zu Hause", sagt Ehemann Lars Nußbaum (39).

Das kleine Mädchen durfte nur zwischen den Chemotherapie-Behandlungen nach Hause. "Im Juni war die Behandlung zu Ende, und wir dachten alle, sie ist über den Berg", sagt Tanja Nußbaum. Im September sollte sie in die Reha.

Lina freute sich schon auf den Kindergarten. "Sie ist eine richtige Leseratte", sagt die 39-Jährige, die Lina Stunde um Stunde am Bett aus ihrem Lieblingsbuch "Die schlaue kleine Hexe" vorliest. Dann der Rückschlag. Die Ärzte fanden wieder Leukämiezellen, die Chemo hatte nicht angeschlagen. "Das riss uns den Boden unter den Füßen weg." Unter der Hilflosigkeit leidet die Familie besonders. "Wir haben uns registrieren lassen, sind aber nicht geeignet", sagt die 39-Jährige. Das Mädchen kann nur noch mit einer Stammzellenspende die Krankheit besiegen.

"Sie ist eine Kämpferin, doch momentan geht es Lina sehr schlecht." Tanja Nußbaum kämpft für ihr Patenkind - in jeder freien Minute verteilt sie Handzettel und ruft alle Menschen an, die sie kennt. "Es müssen so viele wie möglich zur Aktion kommen, das ist ihre einzige Chance." Alle hoffen, dass am 15. Oktober der richtige Mensch dabei ist, dessen Gewebemerkmale mit Linas übereinstimmen und der dann ihr Leben rettet.

"Bislang war die Suche in der DKMS-Datei mit 2,5 Millionen Registrierten erfolglos", sagt Katrin Dördelmann von der DKMS. Im günstigsten Fall stehen die Chancen bei 1:20 000. "Die Suche ist schwierig, weil einfach immer noch zu wenig Menschen als potenzielle Stammzellenspender zur Verfügung stehen." Am kommenden Samstag kann sich jeder zwischen 18 und 55 Jahren registrieren lassen.

Es werden fünf Milliliter Blut abgenommen, die auf die Gewebemerkmale untersucht werden. Die Untersuchung jeder Probe kostet 50 Euro. "Wir hoffen so sehr, dass Linas größter Wunsch noch in Erfüllung geht und sie ihr Lieblingsbuch bald selbstständig lesen kann", sagt die Patentante.

(rl)
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