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Verkehr Mehr Plätze im Regionalexpress

Düsseldorf · Züge, die zwischen Düsseldorf und dem Ruhrgebiet pendeln, sind oft überfüllt. Nach massiven Problemen im vorigen Winter hat die Deutsche Bahn das Platzangebot auf einigen Linien um rund 20 Prozent ausgebaut. Um das Schienennetz auszubauen, benötigen Bahn und Land Mittel vom Bund.

 Horst Becker (l.), Parlamentarischer Staatssekretär für Verkehr in NRW, und Heinrich Brüggemann, Leiter der DB Region NRW, stellen die neuen Züge vor.

Horst Becker (l.), Parlamentarischer Staatssekretär für Verkehr in NRW, und Heinrich Brüggemann, Leiter der DB Region NRW, stellen die neuen Züge vor.

Foto: Endermann, Andreas

Auf regionalen Strecken, wie dem Weg zur Arbeit, nutzen immer mehr Menschen die Bahn. Von 60 Prozent mehr Kunden in den vergangenen zehn Jahren spricht Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW. Dass es auf viel befahrenen Strecken dabei gelegentlich zu drangvoller Enge in den Zügen kommt, zeigte sich im vorigen Winter. Damals waren in einem überfüllten Regionalexpress von Aachen nach Hamm zwei Fahrgäste kollabiert. Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr kündigten an, Abhilfe zu schaffen. Zusammen mit dem Verkehrsministerium NRW stellte die Bahn gestern offiziell ihr verbessertes Angebot vor.

Qualität erhöhen

"Auf den stark frequentierten Linien haben wir sowohl die Qualität als auch die Kapazität erhöht", erklärt Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Regio NRW. So werden seit September auf der Strecke RE 11 (Mönchengladbach-Hamm) ausschließlich moderne Fahrzeuge des Typs ET 425 Plus eingesetzt. Anders als ihre Vorgänger sind sie mit einer Klimaanlage ausgestattet.

Bereits seit August fahren nun auf der Strecke RE 1 (Aachen-Paderborn) die Züge durchgängig mit sechs Doppelstockwagen. Dadurch hat sich für die Fahrgäste das Platzangebot von 602 auf 735 erhöht — ein Ausbau der Kapazitäten um rund 20 Prozent, wie die Bahn betont. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen auch auf der Linie der RE 5 (Emmerich-Koblenz) die Züge immer mit sechs statt vorher fünf Wagen im Einsatz sein.

Durch das höhere Platzangebot verbesserten sich für die Kunden auch die Ein- und Aussteigemöglichkeiten, erklärte Becker. Besonders an großen Bahnhöfen werde beim Fahrgastwechsel Zeit gespart und somit für die Pünktlichkeit der Züge gesorgt. Mit diesem Ausbau des Platzangebots ist allerdings die Grenze für kurzfristige Verbesserungen erreicht. "Einen siebten Wagen anzuhängen, ist nicht möglich", stellte Becker klar. Denn dafür sind zum einen die Bahnsteige nicht lang genug, zum anderen reicht dafür die Zugkraft der Loks nicht aus. Bei der Bahn wie beim Verkehrsministerium NRW ist man sich einig, dass das bisherige Angebot nicht ausreichen wird, um den weiter wachsenden Bedarf, den Verkehrsforscher prognostizieren, zu decken. "Wir wollen weitere Verbesserungen und brauchen mehr Schienenwege, um bundesweite Nadelöhre wie die zwischen Dortmund und Köln zu entlasten", sagt Becker.

Planungsphase

Langfristig soll das der geplante Rhein-Ruhr-Express leisten. Doch der befindet sich noch in der Planungsphase. Für die Realisierung sei 2020 ein zu optimistisch gestecktes Ziel, heißt es bei der Bahn. Immerhin wurde für den ersten Abschnitt der Strecke zwischen Leverkusen-Rheindorf und Langenfeld-Richrath das Planfeststellungsverfahren im April eingeleitet. Mit dem Abschluss dieses Verfahrens wird in zweieinhalb Jahren gerechnet. Dabei gilt der Ausbau dieses eingleisigen Abschnitts, für den 150 Millionen Euro bewilligt sind, als unproblematisch. Ganz anders der sechsgleisige Ausbau des Abschnitts zwischen Düsseldorf und Duisburg: Die Strecke führt durch bebautes Gebiet.

(RP/jul)
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