Düsseldorf Mehr Wohnungen in Grafental: Lob und Kritik

Düsseldorf · Die Ankündigung von OB Dirk Elbers (CDU), dass beim Projekt Grafental in Flingern 600 Wohneinheiten mehr als die bisher geplanten 1000 entstehen sollen, löst in der Politik unterschiedliche Reaktionen aus: Während die CDU das als guten Vorstoß begrüßt, kritisiert sie SPD die Angaben als zu vage.

Elbers hatte bei der städtischen Präsentation auf der Münchner Immobilienmesse Expo Real gesagt, sich kurz zuvor mit dem Investor von Grafental darauf geeinigt zu haben, statt Büros etwa 600 zusätzliche Wohnungen auf dem Areal südlich der Metro zu errichten. Für einen Teil dieser Wohnungen solle eine Mietpreisbindung von unter zehn Euro pro Quadratmeter gelten. Details werden laut Elbers noch verhandelt. Planungsdezernent Gregor Bonin sagte zudem, dass Mietpreisbindungen standardisiert in Planungsverfahren eingebaut werden sollen.

Endlich habe auch die Stadtspitze das wohnungspolitische Steuerungsinstrument der Mietpreisbindungen entdeckt, sagt Andreas Rimkus, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. "Leider nutzt sie es jedoch nur sehr verhalten. In der vagen Ankündigung zu Grafental ist jedenfalls kein richtiger Kurswechsel erkennbar." Ein Kaltmietpreis von fast zehn Euro sei für viele Bürger nicht bezahlbar. Immerhin habe jeder zweite Düsseldorfer Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Rimkus fordert bei Neubauvorhaben eine Quote von 30 Prozent für sozial geförderten Wohnungsbau.

Klaus-Dieter Lukaschewski, Wohnungs-Experte der CDU-Fraktion, lobt die Vereinbarung zwischen Stadtspitze und Investor. "Eine Zwangsregelung über starre Quoten hätte diesen Erfolg ganz sicher nicht gebracht." Diese Forderung von Rot-Grün sei "marktferne Gängelung", die dazu führe, dass keiner mehr bauen wolle.

(RP)
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