Christoph Baumbach nimmt als einziger Facharzt in Düsseldorf daran teil. Er hält "Uplus" für eine sinnvolle Ergänzung zu den Untersuchungen beim Kinderarzt. "Ein großes Problem ist nur, dass die Krankenkassen sich nicht an den Kosten beteiligen." "Uplus" soll zusätzlich zur HNO-Grunduntersuchung helfen, Hör- und Sprachstörungen zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr festzustellen. Die Eltern können mit einem Fragenkatalog die sprachliche Entwicklung des Nachwuchses überprüfen. Bemerkt Baumbach bei der Auswertung des Fragebogens Auffälligkeiten, klärt er in einem Gespräch, welchen Eindruck das Kind auf die Eltern macht und wie es auf Gesagtes reagiert. Redet das Kind kaum oder kennt es nur wenige Wörter, sind meist Hörprobleme der Grund. Baumbach überprüft für eine genauere Diagnose mit Bildertafeln, wie gut der kleine Patient sprechen, zählen, Dinge erkennen und auf Worte reagieren kann.

Nach den Sprach- und Hörtests kann der Arzt besser einschätzen, ob es sich nur um eine Verzögerung in der Entwicklung oder um eine Sprachstörung handelt. Treten die Defizite unabhängig von der Hörfähigkeit auf, wird der Patient an einen Logopäden überwiesen. Ist die Ursache aber eine auditive Wahrnehmungsstörung oder eine Störung der zentralen Verarbeitung, kann der Arzt weiterhelfen. Mit dem zentralen Hörtraining kann etwa die Reizverarbeitung erlernt oder verbessert werden. Über einen Kopfhörer hört das Kind zeitversetzte Klickgeräusche, auf die es so schnell wie möglich reagieren soll.