Ende der CPD in Düsseldorf Modestandort stellt sich neu auf

Mit dem Ende der Modemesse CPD, die im Februar letztmals stattfindet, setzt Düsseldorf auf die eigentliche Stärke: als Orderplattform für den Fachhandel mit Hunderten Showrooms. Der Verein Fashion Net plant ein Rahmenprogramm und im Sommer einen Termin, der vor dem Berlins liegt.

 Engagiert für den Verein Fashion Net (v.l.): Projektmanager Wolfgang Hein, Philipp Maiburg, Isabelle Braun und Lena Grossmüller von der Akademie für Mode sowie Klaus Brinkmann (Vereinsvorsitzender und Herrenmode-Produzent).

Engagiert für den Verein Fashion Net (v.l.): Projektmanager Wolfgang Hein, Philipp Maiburg, Isabelle Braun und Lena Grossmüller von der Akademie für Mode sowie Klaus Brinkmann (Vereinsvorsitzender und Herrenmode-Produzent).

Foto: Bretz, Andreas

Am Donnerstag wird OB Dirk Elbers nach Berlin fliegen. Sein Ziel: Die verschiedenen Veranstaltungen - von Fashion Week bis zur Trendmesse "Bread & Butter" -, mit denen sich die Bundeshauptstadt seit einigen Jahren als Modestandort etabliert und damit immer stärker in Konkurrenz zu Düsseldorf tritt. Erstmals auch aus den eigenen Reihen: Die Igedo Company, Tochter der Messe Düsseldorf und Veranstalterin der Anfang Februar letztmals stattfindenden Modemesse CPD, präsentiert sich nun mit dem neuen Konzept "The Gallery" in Berlin.

"The Gallery Düsseldorf" soll ab dem Sommer auf dem Meerbuscher Böhler-Areal mit neuem Konzept die CPD ersetzen. "Ich werde mir das in Berlin anschauen", sagt Elbers. Er wird sich aber auch einen Überblick verschaffen, wie sich Berlin sonst bei der Mode präsentiert. Elbers sieht es "als Vorteil, dass wir uns von der Messe gelöst haben". Es war ein Sterben auf Raten: Wurden auf dem Stockumer Messegelände 2008 noch 2000 Aussteller gezählt, waren es zuletzt nur noch wenige hundert. Elbers sieht ebenso wie sein Wirtschaftsförderer Uwe Kerkmann die Chance für eine klare Neupositionierung Düsseldorfs.

Man will sich auf die eigentliche Stärke besinnen, nämlich auf die Rolle als Orderplattform für den Fachhandel mit stadtweit hunderten Showrooms, in denen fast alle wichtigen Marken vertreten sind: Vom Luxus-Segment an der Kaiserswerther Straße über die progressiven Marken im Hafen bis zu den etablierten Labels rund um Gerry Webers Halle 29 auf dem früheren Rheinmetall-Gelände in Derendorf. Dort ist auch Klaus Brinkmann mit seiner Marke Bugatti vertreten.

Der langjährige Kopf des Produzenten-Verbandes German Fashion steht seit Oktober an der Spitze des Vereins Fashion Net, dem unter anderen Stadt, Messe und Showrooms angehören und der zum Ziel hat, den Modestandort Düsseldorf zu stärken. Für die Orderrunde und parallel zur letzten CPD wird der Verein am 5. Februar zum zweiten Mal ein "Education Center" (s. Info-Kasten) anbieten. Konkret bedeutet das geistigen aber auch optischen Input zum Thema Mode. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Vorträge, wie Bakterien Stoffe produzieren (Industriedesigner Jannis Hülsen), oder Eindrücke des Gala-Mode-Experten Marcus Luft.

Isabelle Braun und Lena Grossmüller, Absolventinnen der Düsseldorfer Modeakademie AMD, schlagen den Bogen von Mode-Blogs zum klassischen Modejournalismus. Und mit Pim Sukahatu (Thailand) und Jean Yu (New York) sind asiatisch-stämmige Designerinnen zu sehen. Den Höhepunkt bildet am Abend eine Modenschau von Susanne Bisovsky (nur für geladene Gäste).

"An Düsseldorf führt kein Weg vorbei", ist sich Klaus Brinkmann sicher. Der Branche will er neben der Order-Hochphase Ende Juli einen weiteren Termin Anfang Juli anbieten. "Nach Florenz, aber vor Berlin", so Brinkmann. Dieser frühere Termin gilt vor allem für das Herren-Segment als vorteilhaft.

(rl)
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