Düsseldorf Neue Blicke auf den Kö-Bogen

Düsseldorf · Die für die Architektur von Daniel Libeskind typische Eleganz war in den vergangenen Monaten nur zu erahnen: Zu dunkel und grob wirkten die beiden Neubauten, die seit 2011 im Rahmen des Projekts Kö-Bogen auf dem Jan-Wellem-Platz entstehen, im Zement des Rohbaus. Der verschwindet seit Dezember nach und nach hinter den Fassadenteilen aus Glas und hellem Naturstein.

Februar 2013: So sieht der Kö-Bogen aus
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Februar 2013: So sieht der Kö-Bogen aus

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Fassaden Zum Schadowplatz und entlang der Hochstraße Tausendfüßler sind sie nahezu komplett. Auf der Seite zum Hofgarten sind inzwischen fast 300 Quadratmeter Fläche montiert. Und jetzt ist erstmals Libeskinds Konzept zu erkennen: Während die Gebäude zum Schadowplatz Wellen schlagen und das Zusammenspiel von römischem Travertin und Glas die Horizontale betont, sind die Gebäudeflächen zum Hofgarten und zur Königsallee gerade - bis auf die Diagonalen einschnitte, die bepflanzt werden (siehe Artikel rechts). Die Formen von Stein und Glasscheiben sind länglich und betonen die Vertikale. Somit scheinen die voluminösen Bauten leichter und in Bewegung.

Besonderheiten der Architektur Libeskind spielt mit geometrischen Formen. So treffen die Gebäudeseiten im Bereich des Durchgangs zum Hofgarten in extrem spitzen Winkel an der Kante aufeinander. Dort ist auch der Grundstein vom 17. Juni 2011 eingebaut. Einige Meter weiter in Richtung des Parks faszinieren die Rundungen des Steins. "Der wurde mit diamantbesetzten Stahlbändern in dieser Form aus den Steinplatten geschnitten", sagt Stefan Mühling, Chef des Projektentwicklers "Die Developer".

Die Brücke In 19 bis 23 Metern Höhe verbindet eine zweigeschossige Brücke die beiden Gebäude. Auch die Anschlüsse zwischen Brücke und Fassade sind abgerundet. Auf der Brücke wird eine Dachterrasse entstehen, die sich die drei Mieter in den obersten Etagen teilen. Faszinierende Ausblicke über die Stadt-Silhouette und den Hofgarten gehören in den oberen Stockwerken ohnehin dazu.

Der Geheimgang Von der untersten Ebene der Tiefgarage führt ein nur 1,50 Meter hoher und etwa 100 Meter langer Gang zu den Lüftungsschächten an der Nordseite des einen Gebäudes. Durch diesen Mini-Tunnel erfolgt später die Frischluftversorgung. Die wuchtigen Lüftungsschächte aus Beton werden mit changierendem, bronzefarbenen Platten aus Edelstahl verkleidet, in denen sich das Gebäude spiegelt. "Dann sehen sie wie von Libeskind gestaltete Skulpturen aus", sagt Mühling.

Mieter Mit dem Edel-Kaufhaus Breuninger und der Boston Consulting Group sind die beiden Hauptmieter bekannt. Die Einzelhandelsflächen sind komplett vermietet, auch für das Restaurant gibt es einen Pächter. Den Namen nennt Mühling aber noch nicht. Von den 15 000 Quadratmetern Bürofläche sind 3500 Quadratmeter noch nicht vermietet.

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