Hotel de Medici Neues Hotel im Stadthaus nimmt Form an

Düsseldorf · Der Einbau der Inneneinrichtung hat begonnen. Größere Mahn- und Gedenkstätte wird berücksichtigt.

Stadthaus: So wird das Hotel de Medici ausgebaut
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Stadthaus: So wird das Hotel de Medici ausgebaut

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Eine Kassettendecke aus dunklem, alten Holz kunstvoll geschnitzt, ein eleganter Kamin im künftigen Foyer des Hotels, Deckenverkleidungen mit goldenen Reliefs - die Inneneinrichtung des Hotels de Medici im alten Stadthaus ist bereits zu erahnen. Sie macht einen edlen Eindruck und soll dem Baustil des denkmalgeschützten ehemaligen Jesuitenkollegs aus dem 17. Jahrhundert angemessen sein.

"Die letzten Details werden zurzeit noch festgelegt, es gibt beispielsweise für die Decke und für die Bäder noch verschiedene Gestaltungsmuster, die begutachtet werden", erläutert Architekt Gerhard Ruess, der den Umbau des Stadthauses leitet. Nachdem die marode Bausubstanz des alten Hauses wiederhergestellt und stabilisiert sowie das Dach neu gebaut wurde, hätten jetzt die Innenarchitekten das Sagen.

Ihre Einfälle sind gefragt. Denn die 170 Zimmer und Suiten sehen nicht gleich aus, sondern sind unterschiedlich ausgestattet, so Ruess: "Die Ausstattung und die Zuschnitte der Zimmer ergeben sich aus der Architektur der verschiedenen Flügel des Gebäudekomplexes."

Der Leitgedanke für den Ausbau: Die alte Architektur des Stadthauses soll erlebbar werden. So bekommen die Flure wieder eine Gewölbedecke, bleiben freigelegte Nischen und Simse sichtbar, sind die Schnitzereien rund um die Wappen im Fürstenzimmer von dicken Übermalungen befreit worden. Eine der aufwendigsten Gestaltungen: Etwa 300 Puttenköpfe wurden für die Säulen an den Fluren angefertigt.

"An zwei Säulen an der Einmündung der Gänge direkt am Treppenhaus der angrenzenden Andreaskirche gab es noch Original-Putten. Von denen haben wir Abdrücke gemacht", sagt Ruess. Die Verbindung zur Andreaskirche, die das Jesuitenkolleg zum Gotteshaus hatte, wird ebenfalls herausgearbeitet. Die Türen der Gänge zum Treppenhaus sind aus Glas, so dass Einblicke in die Gänge möglich sind. Die werden mit Kunstwerken in Vitrinen geschmückt. Und neue Grünanlagen im Innenhof sind laut Ruess einem Klostergarten nachempfunden, ein Prozessionsweg von der Sakristei der Kirche zum Eingang bleibt erhalten.

Rücksicht nimmt der Investor auch auf eine Erweiterung der angrenzenden städtischen Mahn- und Gedenkstätte durch ein Gebäude im Innenhof. "Es kann errichtet werden. Die Voraussetzungen dafür wurden beim Umbau bereits geschaffen", sagt Ruess. Zurzeit würden Stadt und Derag nur noch an Vertragdetails arbeiten.

(bro)
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